Die Chronik des
Motorisierten Schützen-
regimentes 7 der Nationalen
Volksarmee kann nun auch in
broschierter Form erworben
werden. Möchten Sie mehr dazu
erfahren, klicken Sie bitte hier.
Höhepunkte der
Standortkameradschaft
und der Garnision Marienberg
im Spiegel der Presse
2014
Freie Presse vom 12.02.2014
Bundeswehr öffnet ihre Tore für Bergmannstag
Für das Großereignis nehmen die Marienberger Jäger bis zu 200 Gäste in der Kaserne auf.
Auf ihrem Gelände steht seit gestern auch ein Plakat, das auf Bergmannstag und Bergfest hinweist.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Marienberg.Wer das Gewerbegebiet “Vor der Stadt” in Marienberg nach seinem Einkauf oder einem
Besuch in den dortigen Freizeiteinrichtungen verlässt, bekommt es per Plakat mit auf den Weg: Im September finden
in Marienberg und Pobershau der Deutsche Bergmanns-, Hütten- und Knappentag sowie das Bergfest statt. Am oberen
Eingang des Bundeswehrgeländes verkündet ein Großplakat seit gestern diese Tatsache. Vertreter von Bundeswehr
und Stadt hatten sich gestern anlässlich des Starts der Außenwerbung für das Ereignis dort eingefunden.
Die Zusammenarbeit der Stadt Marienberg mit der Erzgebirgskaserne beschränkt sich für die im September anstehende
Großveranstaltung nicht in dem eher symbolischen Akt der Plakatwerbung. Demnach nehmen die Marienberger Jäger
bis zu 200 Mitglieder der Vereine, die an der Bergparade teilnehmen, in der Kaserne auf. “Wir rechnen allein zum
Aufzug am 14. September mit mehr als 1000 Trachtenträgern”, sagte Ulrike Knoll, Leiterin der Geschäftsstelle
Bergmannstag.
Für die Bundeswehr sei das selbstverständlich. “Wir helfen gern. Wie immer”, versicherte Bataillonskommandeur
Oberstleutnant Stephan Behrenz. Mit vor Ort war gestern auch der Kommandeur der Division Süd, Generalmajor
Benedikt Zimmer. Die Zusammenarbeit zwischen der Marienberg und der Bundeswehr habe Vorzeigecharakter,
sagte er.
Der Bergmannstag steht unter dem Motto “Alles kommt vom Bergwerk her”. Dem will auch der Kulturförderverein
Marienberg Rechnung tragen und eine Ausstellung beisteuern. Das haben die Mitglieder am Montagabend
beschlossen. Die Schau, in deren Mittelpunkt das Thema Bergbau stehen soll, wird auf dem Gelände der
Böttcherfabrik in Pobershau gezeigt, sagte gestern die Vereinsvorsitzende Susann Hofmann. Zurückgegriffen
werden soll auf Leihgaben von Sammlern, auch mit Museen will der Verein ins Gespräch kommen. Aus dem Fundus
des Bergmagazins dürften ebenso Exponate kommen. Zunächst ist jedoch vorgesehen, eine Konzeption zu
erarbeiten. Dem Kulturförderverein gehören derzeit 20 Mitglieder an, die zum großen Teil aus Marienberg kommen.
Stadtrat stimmt der Verleihung einhellig an Bataillon zu
Marienberg. Die Marienberger Jäger verfügen seit Montag über einen eigenen Bataillonsmarsch.
Dabei handelt es sich um den Marienberger Bergmarsch, den der Stadtrat dem Panzergrenadierbataillon 371 in
seiner jüngsten Zusammenkunft einstimmig verliehen hat. Das Musikstück wurde ursprünglich als
Auftragswerk der Bergstadt anlässlich ihres 475. Geburtstages im Jahr 1996 komponiert.
Geschaffen hat es der damalige Leiter des Schneeberger Musikkorps und spätere Landesbergmusikdirektor
Hermann Schröder. Zur Bergparade am 3. Advent 1996 war der Bergmarsch zum ersten Mal öffentlich zu
hören, teilt die Stadtverwaltung mit.
Dass die Marienberger Jäger jetzt das Werk als ihren Bataillonsmarsch nutzen dürfen, ist der Bergparade in
der Stadt am dritten Advent vergangenen Jahres zu verdanken. Bataillonskommandeur Stephan Behrenz
hatte sie besucht und das Musikstück dort erstmals gehört. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang von
Bundeswehr und Stadt zeigte sich der Niedersachse beeindruckt von dem Erlebnis und dem Musikstück und
kündigte an, die Kommune um die Nutzung des Marsches zu bitten. Dem folgte ein Antrag an die Stadt.
Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) übergab in der Stadtratssitzung am Montagabend dem
Oberstleutnant eine Kopie der Partitur. Dieser freute sich: Es sei ein tolles Zeichen dafür, wie tief die
Bundeswehr in der Stadt verwurzelt sei. “Das ist eine ganz große Ehre für uns.”
Milane ist in der Marienberger Erzgebirgskaserne willkommen
Eltern-Kind-Zimmer, eigene Kindertagesstätten, Tagesrnütter und flexible Arbeitszeiten - bei der Bundeswehr ist das Thema
Familienfreundlichkeit aktuell.
In Marienberg profitieren Eltern und Pendler von den Angeboten.
Marienberg. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen Unternehmen
umgestalten. Das beginnt mit der langeren Verweildauer von Soldaten an einem Standort und hört bei Lebensarbeitszeitkonten auf. Auch
Kinderbetreuung und großzügigere Wochenend-Regelungen sind ein Thema - etwa für die Stabsunteroffizierin Lisa Hansper und den
Oberstabsgefreiten Fabian Hesse sowie all die Pendler, die in der Erzgebirgskaserne Marienberg beim Panzergrenadierbataillon 371 arbeiten.
Eltern-Kind-Zimmer: Platz zum Toben und Spielen hat Milane genug, hier, im Eltern-Kind-Zimmer der Marienberger Erzgebirgskaserne.
Besser, den beiden Zimmern, denn im Nebenraum können ihre Eltern Lisa Hansper und Fabian Hesse am Rechner arbeiten, wenn ihre Tochter
einmal krank sein sollte oder die Kindertagesstatte geschlossen ist und niemand aus dem ansonsten bestens organisierten Familienumfeld
auf ihr Kind aufpassen kann. Dabei wechseln sich die Beiden ab, und jeder arbeitet einen halben Tag an diesem Arbeitsplatz. Eingerichtet
wurde das Zimmer im Jahr 2011. "Das ist ein familienfreundlicher Standort. Es gibt auch andere", sagt der Oberstabsgefreite.
Betreuung: Die Familie lebt in der Region, Milane besucht eine Krippe in ihrem Heimatort. An größeren Standorten wie München, Köln und
Hamburg betreibt die Bundeswehr eigene Tagesstatten, so Presseoffizier Leutnant Sebastian Grünberg. Derzeit würden Uberlegungen angestellt, ob in den
Standorten ohne eigene Tagesstätten zeitweise Personal zur Betreuung von Kindern eingestellt wird.
Unterdessen absolviert Lisa Hansper einen mehrwöchigen Lehrgang in Norddeutschland. “Ich könnte meine Tochter mitnehmen. Dort gibt es eine
Tagesmutter. Wir wollen sie aber nicht aus ihrer gewohnten Umgebung nehmen”, erzählt sie. So kommt sie an den Wochenenden nach Hause, die
Woche bestreiten Vater und Tochter zu zweit. Ähnlich sieht es bei Übungen aus: Einer der Partner bleibt am Standort und kann sich um das Kind kümmern.
Teilzeit/flexible Arbeitszeit: Es hätte die Möglichkeit bestanden, Teilzeit zu arbeiten, sagt Lisa Hansper. Für sie war das keine
Option, weil sie noch nicht alle für ihre Ausbildung nötigen Lehrgange abgeschlossen habe.
Nicht nur Teilzeit wäre eine Variante, auch die Arbeit von zu Hause aus. "Das dauert allerdings seine Zeit, bis der Arbeitsplatz eingerichtet ist”,
schränkt Sebastian Grünberg ein. Gute Erfahrungen im Teilzeitbereich habe man in Marienberg bereits gesammelt. Es sei zudem eine Option, Arbeitszeiten
zu verschieben, Montag bis Donnerstag zum Beispiel kürzer als zehn Stunden zu arbeiten und die Zeit freitags dranzuhängen, wenn die Pendler unterwegs sind,
ergänzt Lisa Hansper. Und kommt zurück auf das, was ihr Partner gesagt hat: “Wir fühlen uns wohl hier und als Familie angenommen."
Wochenend-Regelung: An der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dem Marienberger Bataillonskommandeur Stephan Behrenz gelegen.
“Wenn ich mich wohlfühle, gehe ich doch auch gern zum Dienst”, sagt der Oberstleutnant, der seit seinem Dienstantritt im vergangenen Jahr einiges
verändert hat. So gibt es unter den 600 Soldaten - darunter fünf Prozent Frauen - zwar viele, die wie Lisa Hansper und Fabian Hesse in der Region leben,
aber auch Pendler, die am Wochenende lange Strecken zurücklegen. “Es reicht, wenn die Soldaten am Montag, 9 Uhr, zum Dienst antreten. Das ist besser für sie
und ihre Familien. Natürlich ist das ein gegenseitiges Geben und Nehmen: Ich muss auch einmal sagen, ich brauche dich jetzt hier.” Zudem sollten die
Pendler freitags vor der großen Reisewelle auf der Autobahn sein können. Sich selbst habe er aber von der Montagmorgenregel ausgenommen, betont der
Oberstleutnant, der am Wochenende zu seiner Familie nach Niedersachsen fährt. Er komme sonntagabends zurück und trete seinen Dienst am Montag, 7 Uhr, an.
Kommentar: Nachwuchs
Es gibt alte Haudegen, die über die Anstrengungen zur Familienfreundlichkeit in der Bundeswehr lästern:
Dann gehen also die Soldaten mitten im Beschuss in Afghanistan ins Lager zurück, weil die Arbeitszeit
vorüber ist. Sie verkennen, dass der Personalnachschub nicht mehr automatisch vorm Kasernentor steht.
Vielmehr befindet sich die Bundeswehr in Konkurrenz zu den Unternehmen im Land, die Nachwuchs suchen.
Da kommt man mit Kasernenhofmanier und Tunnelblick nicht weit. Zwar versehen in Marienberg nicht sehr
viele Frauen ihren Dienst. Aber Familienfreundlichkeit bezieht sich nicht nur auf sie. Auch Männer schätzen
es, wenn sie Familie oder Freundin nicht schon am Sonntagmittag verlassen müssen oder am Freitag vor
dem großen Stau auf die Autobahn dürfen. Der Plan, dass Soldaten an einem Standort länger bleiben und
ihre Karriere verfolgen können, dürfte ebenfalls ankommen - bei beiden Geschlechtern.
Oberstleutnant Winfried Weber hat gestern das Kommando über das Panzergrenadierbataillon 909
in Marienberg übernommen. Zu Gast war auch das Wehrbereichsmusikkorps II aus Erfurt.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Marienberg. Normalerweise erhalten bei der Bundeswehr nur Großverbände einen eigenen Marsch, und der folgt dann
auch militärischen Rhythmen. In Marienberg ist das seit gestern ein wenig anders. Das Panzergrenadierbataillon 371 übernahm seinen
Marsch symbolisch in Form von Noten aus den Händen von Oberbürgermeister Thomas Wittig. Es handelt sich dabei um den Marienberger
Bergmarsch, der als Auftragswerk der Bergstadt anlässlich ihres 475. Geburtstages im Jahr 1996 komponiert worden war. Geschaffen hat
das Musikstück der damalige Leiter des Schneeberger Musikkorps und spätere Landesbergmusikdirektor Hermann Schröder. Gespielt wurde der
Bergmarsch vom Wehrbereichsmusikkorps 3 aus Erfurt.
Im zweiten Teil des Bataillonsappells nahm Oberstleutnant Nicolai Beckmann nach vier Jahren und 20 Tagen Abschied vom Panzergrenadierbataillon
909. Der Kommandeur des ebenfalls in Marienberg stationierten Reservistenbataillons gestand, dass dieser ihm nicht leicht fällt. Seine
militärische Laufbahn geht weiter, so der stellvertretende Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37, Oberst Edgar Wagner. Beckmann, der
gestern zum Ehrenjäger ernannt und mit der Ehrennadel der Brigade ausgezeichnet wurde, werde als Stabsoffizier im Kommando Heer in
Strausberg tätig sein.
Neuer Kommandeur des nichtaktiven Bataillons ist der 44-jährige Winfried Weber. Der Angestellte von der Mosel übernimmt es in einer
Zeit, in der es im Zuge der Umstrukturierung der Brigade nicht mehr nur am Standort Marienberg tätig ist, sondern Kompanien an andere
Bataillone abgibt. Reservisten müssten ihre zivile Berufstätigkeit, ihre Familie und den Dienst bei der Bundeswehr unter einen Hut
bringen, sagte der Oberstleutnant im Gespräch mit der "Freien Presse". Er wolle Rahmenbedingungen schaffen, dass die Reservisten optimale
Bedingungen vorfinden, um bestens ausgebildet zu werden. Denn: "Unser Auftrag lautet, wenn wir im Dienst sind, so gut ausgebildet zu sein
wie die aktive Truppe."
Marienberger Bergmarsch jetzt auch Marsch des Panzergrenadierbataillons 371.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Von Jana Kretzschmann
Marienberg. Es war der dritte Advent 2013, als Oberstleutnant Stephan Behrenz im Rahmen des Bergaufzuges den Marienberger
Bergmarsch erstmals hörte. Er gefiel ihm so sehr. dass er darüber nachdachte, diesen auch als Bataillonsmarsch einzuführen. Einem
entsprechenden Antrag wurde im Stadtrat im März 2014 einstimmig stattgegeben. Vergangenen Dienstag erfolgte nun auf dem Marienberger
Marktplatz die feierliche Implementierung des Marienberger Bergmarsches als Marsch des Panzergrenadierbataillons 371. "Ich finde diese
Geste ganz toll und muss zugeben, so etwas noch nie erlebt zu haben. Es bekundet auf außergewöhnliche Weise die enge Zusammenarbeit
zwischen Stadt und Bundeswehr, so Dr. Ing. Henry Schlauderer, Bergwerksdirektor a.D. und Vorsitzender im Sachsischen Landesverband der
Bergmanns- Hütten- und Knappenvereine e.V.
"Damit sind wir unserem erklärten Ziel, die enge Verbindung zwischen Stadt und Bundeswehr zu zeigen und zu vertiefen, ein weiteres Stück näher gekommen",
sagte Marienbergs Oberbürgermeister Thomas Wittig. Das Wehrbereichsmusikkorps 3 aus Erfurt war — wenn auch mit Verspätung aufgrund von Stau auf
der Autobahn — auf seiner Tour aus Dresden von einem Appell an der Semperoper angereist, um den Bergmarsch zu spielen.
Darüber hinaus gibt’s seit dem 24. Juni auch einen neuen Kommandeur des Reservebataillons. Oberstleutnant Winfried Weber übernahm im Rahmen des
Bataillonsappells das Kommando über das Panzergrenadierbataillon 909 in Marienberg. Oberstleutnant Nicolai Beckmann wurde in diesem Zuge nach vier
Jahren und 20 Tagen verabschiedet, zum "Ehrenjäger" ernannt und mit der „Ehrennadel der Brigade" ausgezeichnet. Er wird seine Laufbahn im Kommando
Heer in Strausberg fortführen.
erschienen am 02.07.2014
nach oben
MITTEL ERZGEBIRGS FERNSEHEN - Wochenrückblick 4. Juli 2014
Bataillonsappell in Marienberg (24.06.2014)
Den kompletten Wochenrückblick finden Sie im Original
auf der Homepage des MITTEL ERZGEBIRGS FERNSEHEN.
(nur für InternetExplorer ab Version 9 und gleichwertige Browser)
alle Rechte bei Regionalfernsehen Mittelerzgebirge MEF GmbH
Dörfelstraße 7
D - 09496 Marienberg
nach oben
Freie Presse vom 19.07.2014
Grundstein für Kasernen-Wohnungen ist gelegt
Symbolträchtig sind gestern die Bauarbeiten an der ehemaligen Altstadtkaserne
Marienberg begonnen worden. Eine Kupferurne wurde gefüllt.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Marienberg. Als eine spannende Aufgabe bezeichnet Architekt Harald Ossmann die Umgestaltung der ehemaligen Marienberger
Altstadtkaserne, für die gestern symbolisch der Grundstein gelegt wurde. Das Ortsbild prägende Bauwerk, in dem Generationen von Soldaten
ihre Ausbildung bekamen, soll sich zukünftig in ganz anderer Bestimmung in das Stadtbild einordnen. Das den Stadtwerken Marienberg gehörende
Vorderhaus wird nach Abschluss im April kommenden Jahres 23 Zwei- und Dreiraumwohnungen, darunter auch Maisonette-Wohnungen, beherbergen.
Im knapp 1000 Quadratmeter großen Erdgeschoss mietet Sich die Stadt ein. Dorthin wird ein Teil des Archivs verlagert.
"Es handelt sich dabei vordergründig um das Bauarchiv", erklarte André Heinrich, Beigeordneter für Stadtentwicklung. Durch die Zusammenführung zum
sogenannten Marienberger Ländchen seien eine Vielzahl an Unterlagen zentral zu lagern. Auch das Kreisarchlv findet hier Platz.
In die Umgestaltung der 120 Jahre alten Kaserne werden 5,5 Millionen Euro investiert. Das Geld kommt ausschließlich von Land und Bund. Der Großen
Kreisstadt entstehen keine Kosten. Auf rund zehn Prozent der Bausumme schätzt Michael Köppl die Einnahmen aus dem Verkauf der Immobilien an die Stadtwerke.
"Die Mittel kommen der Stadt für weitere innerstädtische Sanierungsvorhaben zugute", so der Ministerialrat im Sächsischen Staatsministerium. Lediglich
bei Sanierungsvorhaben in Zittau und in Freital sei im Freistaat diese Vorzugsvariante der Förderung zur Anwendung gekommen.
Bei der Umgestaltung der ehemaligen Marienberger Altstadtkaserne handelt es sich um das größte innerstädtische Sanierungsvorhaben. Es übersteigt sogar die
Renovierung der St. Marienkirche.
Marienberg.
Für rund 600 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 aus Marienberg geht es ab morgen in Richtung Norwegen zu einer Ubung. Es ist nicht die erste im Zuge ihrer
Ausbildung als Truppenteil der Nato Response Force, also der Reserve der Nato. Sie absolvierten bereits im Juli eine Zertifizierung im Gefechtsübungszentrum bei Magdeburg,
so Pressesprecher Sebastian Grünberg. Dabei mussten sie einen Vorgabenkatalog der Nato erfüllen, der von der Ausrüstung bis zur Ausbildung reichte.
Die nun folgende dreiwöchige Übung dient der Zertifizierung eines internationalen Verbandes mit rund 4500 Soldaten, in den die Marienberger Jäger eingebunden sind. Fast
der gesamte Rad- und Kettenfahrzeugbestand wurde bereits aus der Erzgebirgskaserne an die Nordsee gebracht - per Straße und Bahn.
"Zum ersten Oktoberwochenende sollen alle
Soldaten wieder an ihren Heimatstandorten angekommen sein”, kündigte Oberstleutnant Stephan Behrenz an. Der Kommandeur der Marienberger Jäger ist zugleich designierter
Kommandeur der deutschen Soldaten in dem internationalen Verbund. (bz)
Marienberger Wochenblatt Nr. 16/2014 vom 10.09.2014
Marienberger Jäger verlegen zur Übung nach Norwegen
Ein Großteil der Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 verlegt in diesen Tagen zu einer Übung nach Norwegen. Während die "Marienberger Jäger" als Truppenteil der
NATO Response Force bereits im Juli ihre Bewährungsprobe bestanden haben, erfolgt in Norwegen nun die Zertifizierung eines übergeordneten Verbandes, des I. Deutsch-
Niederländischen Korps aus Münster. Insgesamt bildet die strategische Verlegung der Soldaten und aller Rad- und Kettenfahrzeuge eine gute Möglichkeit, das Zusammenspiel
zwischen einzelnen Komponenten innerhalb des Panzergrenadierbataillons 371 und anderer Teile der Streitkräfte zu üben. So wurden alle Fahrzeuge an die Nordsee gebracht,
von wo aus die Fähre für den zweitägigen Transport nach Norwegen ablegt. Die Soldaten, welche aus verschiedenen Einheiten Deutschlands stammen, erreichen Skandinavien
per Flugzeug. „Zum ersten Oktoberwochenende sollen alle Soldaten wieder an ihren Heimatstandorten angekommen sein.”, kündigte Oberstleutnant Behrenz, der Kommandeur der
,,Marienberger Jäger” und designierte Kommandeur des Anteils deutscher Gefechtsverband NATO Response Force, bereits das Übungsende an. Damit dieses gelingt, sind auch
die Planungen für die Rückverlegung bereits abgeschlossen.
Grünberg, Leutnant
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Panzergrenadierbataillon 371
Marienberg Jäger
nach oben
Freie Presse vom 24.09.2014
Übung in Norwegen beendet
Marienberg/Oslo.
Das Panzergrenadierbataillon 371 hat die Übung "Noble Ledger 2014" in Norwegen am späten Montagabend beendet. Laut Pressesprecher Sebastian Grünberg marschierten die
"Marienberger Jäger" dabei auf öffentlichen Straßen durch Norwegen und hatten anschließend den Auftrag, nach einem Angriff einen Geländeabschnitt zu sichern. Nach
Einschätzung des Kommandeurs des Panzergrenadierbataillons, Stephan Behrenz, seien die Abläufe innerhalb des Verbandes bestens eingespielt. Die Übung diente der
Vorbereitung des Einsatzes der Marienberger bei der Nato Response Force, den schnellen Eingreifkräften des Nordatlantikbundes. In den nächsten Tagen soll die Rückkehr
der Soldaten nach Deutschland vorbereitet werden.
Marienberger Wochenblatt Nr. 17/2004 vom 24.09.2014
Grüße der Marienberger Jäger
Hilsen fra Norge.
Das Panzergrenadierbataillon 371 grüßt seine Heimatstadt von der Übung "Noble Ledger 2014" aus Norwegen. Dort haben sie ihren Übungsort nördlich von Oslo mit allen
Soldaten erreicht. Nach der Ankunft des ersten Flugzeuges auf dem Osloer Flughafen wurden am vergangenen Sonntag zunächst die mit der Fähre eingetroffenen Fahrzeuge
übernommen. Nach einer Kolonnenfahrt zum Übungsort wurden die Unterkünfte der "Marienberger Jäger" bezogen und alles für die folgende Übung vorbereitet. Dabei übt
Oberstleutnant Stephan Behrenz mit seinen Soldaten die Koordination mit anderen Nationen bei gemeinsamen Aufträgen. Das Panzergrenadierbataillon 371 stellt im Jahr
2015 einen großen Anteil deutscher Soldaten der Schnellen Eingreiftruppe des Nordatlantikbündnisses, der NATO Response Force.
Grünberg, Leutnant
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Panzergrenadierbataillon 371
Marienberg Jäger
nach oben
Freie Presse vom 08.10.2014
Soldaten sind aus Norwegen zurückgekehrt
Die Marienberger Soldaten sind von ihrer internationalen Nato-Übung in Norwegen zurückgekehrt, an der insgesamt 5000 Mann beteiligt waren.
Sie fand in Vorbereitung des Einsatzes als Reserve des Militärbündnisses statt. Etwa 400 Marienberger Soldatinnen und Soldaten waren seit
dem 7. September als Leitverband unterwegs. Gestern kam das rollende Gerät auf der Bahnstation an. Etwa 30 Marienberger Jäger luden 20
Schützenpanzer vom Typ Marder, einen Bergepanzer und vier Radpanzer vom Typ Boxer ab und fuhren sie in die Erzgebirgskaserne zurück.
Der Zug war am Vortag in Emden gestartet. In Pockau-Lengefeld wurde ein Teil des Zuges abgekoppelt und in zwei Schüben bis nach Marienberg
weiter gefahren. Aufgrund der Steigung wurde die Last für den Gesamtzug zu schwer. Ende Januar und Anfang Februar fahren die Soldatinnen
und Soldaten ins Schießübungszentrum in Munster zur nächsten Übung.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Ebola-Hilfe - Zwei Marienberger Jäger stehen bereit
Marienberg. Rund 3000 E-Mails von interessierten Soldaten und zivilen Bundeswehrbeschäftigten sind nach dem Aufruf von Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen (CDU) für eine Ebola-Hilfe der Truppe im Ministerium eingangenen. Zwei Bewerber kamen dabei aus Marienberg. Das teilte Leutnant Sebastian
Grünberg, der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Panzergrenadierbataillons 371, auf Anfrage mit. Jedoch hätten die Marienberger Jäger bisher
keine Antwort aus Berlin auf ihre Bereitschaft erhalten.
Im Ministerium hieß es, dass 500 Bewerber mit geeignetem Profil angeschrieben worden seien. (bag/dpa)
Marienberg. Noch bis zum 21. November sind zehn Soldaten des Panzergrenadierbataillons 317 aus Marienberg in Zweierteams in der Region unterwegs,
um Spenden für den Volksbund der Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sammeln. Gestern sprachen Florian Fritz Schreyer und Patrick Roland in Marienberg auf dem Markt
Passanten an. Carola Grenda steckte ihnen etwas in ihre Dose. "Ich habe 13 Kinder und 11 Enkel, drei von ihnen haben schon bei der Bundeswehr gedient. Sie mussten
nicht in den Krieg", sagte die Lengefelderin, deren Großvater in den Masuren fiel. Wo sich sein Grab befindet, weiß sie nicht. Daher findet sie es sehr gut, dass
sich jemand um die Gräber der Gefallenen kümmert. Gerda Arnold denkt ebenso. Ihr Vater gilt als vermisst. "Genau für solche Fälle ist das Geld bestimmt",
versicherte Patrick Roland.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
In der Obhut des Volksbundes für Deutsche Kriegsgräberfürsorge befinden sich nach Angaben des Bundes heute 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,6 Millionen
Kriegstoten. Seit 1991 richtete der Volksbund 330 Friedhöfe des Zweiten Weltkrieges und 188 Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg in Ost-, Mittel- und Südosteuropa wieder her oder
legte sie neu an. 796.053 Kriegstote wurden auf 82 Kriegsgräberstätten umgebettet. (jag/bag)
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Einen Einblick in das Leistungsvermögen der Marienberger Jäger haben sich gestern 92 Mitglieder aus zehn Rotary Clubs des Bereichs Südwestsachsen
und Döbeln-Mittelsachsen verschafft. Jedes Jahr scheiden etwa 100 Soldaten der Erzgebirgskaserne aus dem Dienst aus. IT-Techniker, Köche, Personalmanager,
Kraftfahrer, Mechatroniker, Kfz-Elektriker mit reichlich Erfahrung bewerben sich um Jobs in der freien Wirtschaft. Ein großer Teil der Rotarier ist selbst
Unternehmer und sucht nach gut ausgebildeten und teamfähigen Mitarbeitern. "Für mich sind Bundeswehrsoldaten potenzielle Mitarbeiter. Daher finde ich das heute
sehr interessant", so der Döbelner Unternehmer Mike Müller, bevor er in einen Boxer stieg.
Bund sichert Bahnbetrieb von Pockau nach Marienberg
Die Gleise bleiben liegen. Die Infrastruktur wird erhalten - dank der Bundeswehr.
Regelmäßig werden Züge auf der vor einem Jahr vom Netz genommenen Strecke aber vorerst nicht rollen.
Marienberg/Berlin. Die Bahnstrecke von Pockau-Lengefeld nach Marienberg bleibt erhalten. Vorerst zumindest. Das bestätigt das
Bundesverkehrsministerium. "Die DB Regionetz Infrastruktur GmbH wurde verpflichtet, den Streckenabschnitt weiter zu betreiben. Die Verpflichtung gilt bis auf
weiteres", so ein Sprecher des Ministeriums.
Das Aus verhindert hat die Bundeswehr, die schweres Gerät auf den Gleisen transportiert. "Durch den Erhalt soll die Anbindung des Bundeswehrstandortes Marienberg an
das Eisenbahnnetz sichergestellt werden", heißt es dazu aus dem Ministerium.
Lutz Mehlhorn, Geschäftsführer der Erzgebirgsbahn: "Das ist eine gute Nachricht und bestätigt, dass es richtig war, die Strecke nach den Hochwassern wieder aufzubauen."
Die Deutsche Bahn hatte bis 1999 umgerechnet mehr als 10 Millionen Euro investiert.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
"So wurden unter anderem die Pobershauer Brücke und sieben Bahnübergänge erneuert", erinnert sich Lutz Mehlhorn. Die Hochwasser von 1999 und 2002 setzten der Strecke
zu. "Weil bis 1999 ein hoher Betrag investiert wurde und der damalige Mittlere Erzgebirgskreis sich für die Verbindung stark machte, entschloss man sich zum
Wiederaufbau." Der war Ende 2006 abgeschlossen. Der Personenverkehr wurde im Dezember 2013 eingestellt. Die 11,6 Kilometer lange Strecke sollte für 198.000 Euro
verkauft werden. Daraus wird nichts.
Sebastian Grünberg, Presseoffizier des Panzergrenadierbataillons 371, freut sich über die Berliner Entscheidung: "Damit ist die Verlegebereitschaft über die nächsten
Jahre in der bewährten Form sichergestellt." Für etwa sechs bis sieben Übungen rücken die Soldaten pro Jahr über die Schienen aus. "Eine negative Entscheidung hätte
dazu geführt, dass unsere Fahrzeuge mit Schwerlasttransportern über die Straßen nach Zwickau hätten gebracht werden müssen. Dort befindet sich die nächstgelegene,
nutzbare Verladerampe", so Grünberg.
Auch im Marienberger Rathaus ist man froh über das Signal aus Berlin. "Diese Entscheidung freut mich", sagt Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU). Das
Stadtoberhaupt betont jedoch, dass er noch nicht zufrieden ist. "Es kann aus meiner Sicht aber nur eine Etappenlösung sein. Denn Marienberg ist weiterhin nicht an den
öffentlichen Personenverkehr angebunden - und hier besteht Nachholbedarf."
Für die Strecke Pockau-Marienberg wurden nach Einstellung des Personenverkehrs private Interessenten gesucht,ebenso für die Strecken von Olbernhau-Grünthal nach
Neuhausen und Annaberg-Schwarzenberg. Dort sei noch keine Entscheidung gefallen, sagt Mehlhorn.
Auf der Linie Pockau-Marienberg stehen laut Erzgebirgsbahn in den nächsten fünf Jahren größere Instandhaltungsmaßnahmen an Brücken und Stützmauern an. Diese beziffert
das Unternehmen bis zum Jahr 2019 auf rund 890.000 Euro. Ob diese Summe der Bund übernimmt, ist offen. "Der Umfang der vorzuhaltenden Infrastruktur, insbesondere im
Bahnhof Marienberg, sowie Einzelheiten des finanziellen Ausgleichs werden in einer Vereinbarung zwischen dem Infrastrukturbetreiber und dem Bundesministerium der
Verteidigung festgelegt", so das Bundesverkehrsministerium.
Unter sächsischer Führung startet die Bundeswehr zu einer neuen Mission nach Afghanistan. Doch auch die Ukraine-Krise könnte die Truppe fordern.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Frankenberg. Ausbilden, beraten und unterstützen – so lautet der neue Auftrag für die Bundeswehr in Afghanistan. 850 Soldaten stellt
Deutschland für die neue Nato-Mission „Resolute Support“ („Entschlossene Unterstützung“), die im Januar mit insgesamt 12.000 Mann, vor allem US-Amerikanern,
starten soll. Vor einer Woche hatte das Bundeskabinett den Einsatz beschlossen, die Zustimmung des Bundestages steht noch aus. Gestern wurden in Frankenberg
bereits die ersten Soldaten in den Einsatz verabschiedet.
Die Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ mit ihren Standorten in Sachsen und Thüringen und Stab in der Wettiner-Kaserne in Frankenberg wird die Bundeswehr
im ersten Halbjahr 2015 in den Einsatz am Hindukusch führen.
Stationiert ist die Truppe im Feldlager Masar-e Scharif im Norden des Landes, das mit dem auslaufenden Isaf-Mandat bereits deutlich geschrumpft ist.
Von dort aus sollen die Bundeswehrsoldaten künftig als Berater für die afghanischen Sicherheitskräfte arbeiten. Man werde nicht mehr im Schützengraben liegen, hieß es.
Gleichwohl sichert die Truppe ihre Einsätze selbst ab und behält ein Verteidigungs- und Nothilferecht, etwa bei Geiselnahmen.
Ob afghanische Armee und Polizei tatsächlich in der Lage sein werden, die Taliban allein in Schach zu halten, bleibt abzuwarten. Experte Markus Kaim von der Stiftung
Wissenschaft und Politik in Berlin sagte im Deutschlandradio, es sei fraglich, ob die Zeit schon reif sei für eine rein unterstützende Mission in Afghanistan. Das
Bundeswehr-Journal zitiert einen Bericht der New York Times, wonach die US-Truppen ein weiteres Jahr lang regierungsfeindliche Kräfte direkt bekämpfen sollen. Vom Kommando der
Panzergrenadierbrigade war kein offizielles Statement zu bekommen. Offenbar wird aber vor allem der nachhaltigen Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte eine große
Bedeutung beigemessen, um deren Loyalität zu sichern. Deutschland hat als zweitgrößter Geldgeber pro Jahr 150 Millionen Euro zugesagt.
Auf die Panzergrenadierbrigade 37 könnten indes weitere Auslandseinsätze zukommen. „Wir müssen darauf eingestellt sein, die mögliche OSZE-Mission in der Ukraine und die
Ausbildungsmission im Irak zu unterstützen“, sagte der Kommandeur der Division Süd, Generalmajor Bernd Schütt, zum Appell in Frankenberg. Auch der Frankenberger Kommandeur,
Brigadegeneral Carsten Breuer, sah einen möglichen Einsatz für seine Truppe innerhalb der Nato Response Force: „Dass die Aktivierung im nächsten Jahr nicht auszuschließen ist,
ergibt sich leider aus der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage in der Welt.“
Marienberger Wochenblatt Nr. 22/2004 vom 03.12.2014
Soldaten sammeln für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 besuchten im Zuge der für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge durchgeführten Haus- und Straßensammlung auch
die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Rathauses der Stadt Marienberg. Seinen Abschluss fand die Spendensammlung mit der Gedenkveranstaltungen der Stadt Marienberg
und der Bundeswehr anlässlich des Volkstrauertages am Gedenkstein in Gelobtland.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
Grünberg, Leutnant
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Panzergrenadierbataillon 371
Marienberger Jäger
nach oben
Freie Presse vom 03. Dezember 2014
Marienberger Soldaten werden zur „Speerspitze“ der Nato
Die Nato-Außenminister haben gestern beschlossen, ihre „superschnelle“ Eingreiftruppe schon 2015 statt 2016 zu aktivieren. Sie soll Russland abschrecken.
VON JENS EUMANN
BRÜSSEL — Das Panzergrenadier-Bataillon 371 aus dem erzgebirgischen Marienberg soll Teil der sogenannten „Speerspitze“ der Nato werden. Noch innerhalb der
nächsten Wochen will das Militärbündnis seine „superschnell“ einsatzbereite Eingreiftruppe aufbauen. Das entschieden die 28 Nato-Außenminister gestern in Brüssel.
Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise war zunächst geplant, die Truppe bis Anfang 2016 zusammenzustellen. Da sich baltische Nato-Staaten wie Litauen aber durch verstärkte
russische Militärpräsenz an ihren Grenzen bedroht fühlen, soll ihre Einsatzbereitschaft nun bereits ab Anfang 2015 erprobt werden. Ziel ist es, die Einheit in weniger als acht
Tagen an jeweilige Einsatzorte zu verlegen. Damit unterscheidet sich die „superschnelle“ von der herkömmlichen Nato-Eingreiftruppe, der sogenannten Response Force, die für
weltweit reichende Verlegung 30 Tage benötigt.
An der normalen Nato-Reaktionseinheit ist Deutschland 2015 turnusmäßig mit 4000 Soldaten beteiligt. Wie groß das deutsche Kontingent in der noch schnelleren „Speerspitze“ wird,
ist bislang unklar. Die Führungsrolle indes soll das in Münster stationierte 450 Mann starke Deutsch-Niederländische Korps innehaben. Als zweiter großer deutscher Beitrag
werden nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa die „Marienberger Jäger“ hinzukommen. Das Bataillon zählt insgesamt 900 Soldaten. Das Verteidigungsministerium wollte sich
zunächst nicht zu Details äußern. Diese würden erst mit den Nato-Militärbehörden und anderen Bündnispartnern abgestimmt, sagte ein Sprecher in Berlin.
Neben der deutschen und niederländischen Beteiligung ist auch die Norwegens vorgesehen. Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ haben die Generalstabschefs
der Niederlande und Norwegens sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr dem US-General Philip Breedlove als Nato-Oberkommandeur schriftlich enge Kooperation für die bis 2016
geplante Testphase der „Speerspitze“ zugesichert.
Der Korpsstab aus Münster ist Spezialist bei der Führung multinationaler Großverbände. Die Marienberger Panzergrenadiere haben seit 1998 mehrere Auslandseinsätze absolviert,
etwa in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan. In der Region leisteten sie bei den Hochwassern 2002 und 2013 Katastrophenhilfe.
Vertragliche Grenzen für Nato-Einsätze im Osten Europas
Eine dauerhafte Stationierung von Nato-Truppen in den dem Bündnis angehörenden Anrainerstaaten Russlands ist in der Nato-Russland-Grundakte
als nicht beabsichtigt festgehalten. Ob dies ein Verbot ist, ist eine Frage der Lesart. Kanzlerin Merkel plädierte gegen dauerhafte Nato-Stationierung etwa im Baltikum.
Das macht die schnell zu mobilisierende „Speerspitze“ als Alternative nötig.
Bei Bedarf soll die „Speerspitze“ von Luftwaffe- und Marineeinheiten aus Frankreich und Spanien unterstützt werden. Der Standort Marienberg indes
ist dabei für diese Helfer als Stützpunkt tabu. Artikel 5 des Zwei-plus-vier-Vertrags gestand der Sowjetunion 1990 zu: „Ausländische Streitkräfte“ werden in
Ostdeutschland „weder stationiert noch dorthin verlegt“. (eu)
Marienberg — Die Beteiligung des etwa 900 Mann starken Panzergrenadierbataillons 371 an der ab 2015 vorgesehenen „Speerspitzen“-Einheit der Nato hat keine
direkten Auswirkungen für den erzgebirgischen Standort der sogenannten „Marienberger Jäger“. Das teilte das Verteidigungsministerium gestern der „Freien Presse“ mit. Auch wenn
derzeit die Kommandozentrale ausgebaut werde, die die Nato im polnischen Stettin für ihre Reaktionseinheiten im osteuropäischen Raum unterhält, bedeute das nicht automatisch
eine Truppenverlagerung.
Soldaten aus Marienberg würden erst im Rahmen eines akuten Krisenfalls an einen jeweiligen Einsatzort verlegt, betonte ein Sprecher des Ministeriums gestern. (eu)