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Inhalt: Garnison gründet Standortkameradschaft Personal und Stellen der Bundeswehr reduziert Namensweihe für Kaserne
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Die Chronik des letzte Aktualisierung: 09.01.2019
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Höhepunkte der
1992 Freie Presse vom 27. März 1992: Garnison gründet Standortkameradschaft Kontakte zu Kommune und Kirche sollen weiter verbessert werden Wie der wiedergewählte Vorsitzende der Aktiven, Hauptfeldwebel Joachim Horn, dazu gegenüber „Freie Presse“ meinte, sei dies notwendig gewesen, um eine kontinuierliche Arbeitsweise beider Kameradschaften zu garantieren. Dies sei vorher durch den vollen Dienstplan der Aktiven, vor allen Dingen durch die vielen Lehrgänge und auch Versetzungen, recht schwierig gewesen. Ein wichtiger Faktor wäre auch, daß man jetzt durch das Bestehen einer Standortkameradschaft finanzielle Unterstützung beim Verband in Bonn beantragen könne. In einem kurzen Rechenschaftsbericht legte Horn die bisherige Arbeit der Truppenkameradschaft Marienberg, die zur Zeit 168 Mitglieder hat, offen. Darin verwies er noch einmal auf die vordringenden Aufgaben der Vereinigung als Interessenvertreter der Wehrpflichtigen, Soldaten auf Zeit und Berufssoldaten aber auch der Reservisten, Pensionäre und Hinterbliebenen. Im Vordergrund standen ‚dabei, die Anerkennung der Dienstzeiten, der überstürzte Personalabbau in den neuen Bundesländern und die soziale Abfederung beim Eintritt ins Zivilleben. Als wichtig bezeichnete er, gute Beziehungen zur Bevölkerung aufzubauen. Hier habe man bereits erste Erfolge zu verzeichnen, wie ein sehr gut besuchtes Kinderfest im Schülerfreizeitzentrum und einen Tanzabend beweisen würden. Man wolle hier am „Ball“ bleiben und die Kontakte zur Kommune und auch zur Kirche weiter verbessern. Das Problem mit der Bevölkerung in Einklang zu kommen, bezeichnete auch Kommandeur Oberstleutnant Richter, „mittlerweile als nicht mehr so problematisch.“ Dazu habe unter anderem auch der Behördenstammtisch beigetragen. In einer kleinen Ansprache versicherte er den anwesenden Kameraden seine Unterstützung bei der Lösung der Aufgaben des Deutschen Bundeswehr-Verbandes (DBwV) zu. Als Symbol für gute Zusammenarbeit überreichte Hauptfeldwebel Horn dem Kommandeur einen Scheck von 500 Mark. Zugegen bei der Veranstaltung war auch der Vorsitzende der Bezirkskameradschaft, Hauptmann Ingolf Redmer der über die Aufgaben der Vereinigung auf Landesebene berichtete. Wie von ihm zu erfahren war, sei es im Gegensatz zu anderen Ländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, in Sachsen noch nicht gelungen, die Probleme in ausreichendem Maße an die Politiker heranzutragen. Noch immer herrschten hier Vorurteile und es käme oftmals zu Pauschalverurteilungen von ehemaligen NVA-Angehörigen. „Das kann nicht sein. In solchen Fällen verlangen wir eine Einzelfallprüfung“, meinte Redmer. Von ihm angeprangert wurde in diesem Zusammenhang eine in „Schwarze Liste“ die in Sachsen exestieren soll, die einige NVA-Angehörige von vorn herein abstempele und ihnen jegliche Chancen zur Wiedereingliederung nähme. Freie Presse vom 17. Juni 1992: Personal und Stellen der Bundeswehr reduziert Wer Anforderungen nicht genügt, wird entlassen
Alle nun für zwei Jahre als Soldat auf Zeit übernommenen Offiziere und Unteroffiziere hatten im zweiten Halbjahr 1991 wiederum die Möglichkeit, sich als Soldat auf Zeit für eine Gesamtdienstzeit von vier bis maximal 15 Jahren oder als Berufssoldat zu bewerben. Zur Bearbeitung dieser Anträge gehört ebenfalls die Prüfunk durch die Gauck-Behörde, den militärischen Abschirmdienst und eines unabhängigen Ausschusses in Bonn. Die Reduzierung der Personalstärke lasse sich für den Standort Marienberg nicht eindeutig zahlen- bzw. prozentmäßig festlegen, informiert Leutnant Hackländer, da die Übernahme nicht nur örtlich, also auf den Standort bezogen erfolge. Auch finde das Prinzip der Bestenauslese seine Anwendung. Ein Beispiel: Die Sollstärke des Bataillons sieht 24 Offiziere vor. Vorhanden sind 38, davon haben 36 einen Antrag gestellt. Werden von diesen 36 beispielsweise 34 übernommen, müssen zehn in andere Standorte versetzt werden. Leutnant Hackländer schätzt ein, daß etwa 70 Prozent der Offiziere und sogar 85 Prozent der Feldwebel theoretisch eine Möglichkeit haben, übernommen zu werden. Die Reduzierung der Personalstärke in den neuen Bundesländern bei den Offizieren von rund 3400 auf 2600 und bei Unteroffizieren von 4600 auf 4000 resultieren aus der Verringerung der Standorte und der bisherigen zwei- bis dreifachen Besetzung eines Dienstpostens. Grundlage für die, befürwortende bzw. ablehnende Entscheidung durch das Bundesministerium der Verteidigung in Bonn und der Stammdienststelle des Heeres in Köln waren im ersten Halbjahr 1992 umfangreiche Beurteilungen durch die Kompaniechefs bzw. die nächsthöhere Disziplinarvorgesetzten in der Dienststellung eines Bataillonskommandeurs. Wesentliche Eignungs- und Leistungskriterien waren die charakterliche Einstellung, das mögliche Entwicklungspotential und die Leistungen in der jetzigen Dienststellung der Soldaten. Im Laufe des kommenden halben Jahres werden die Entscheidungen nach und nach im Standort Marienberg eintreffen. Wer dann eine Ablehnung akzeptieren muß, hat lediglich 156 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld, da in den zurückliegenden Jahren keine Beiträge für Sozialfürsorge und Arbeitslosengeld gezahlt wurden. Sind diese ungenutzt verstrichen, bleibe nur noch die Sozialhilfe. Viele würden diese Tatsache verdrängen und glauben, daß es sich schon noch irgendwie richte, so Hauptmann Schneider und Leutnant Hackländer.
Des Glückes eigener Schmied kommentiert von Babara Stöhr Die Zeiten, wo man andere für sich denken und entscheiden lassen konnte, sind auch in der Armee vorbei. Die Verantwortung für das eigene Ich steht wieder auf der Tagesordnung. Konnte zu NVA-Zeiten so gut wie nichts passieren, mit der Freiwilligkeitsunterschrift hatte man sozusagen einen Blankoscheck für gesichertes Tun und Einkommen in der Tasche. Ohne alle über einen Tisch ziehen zu wollen, gilt auch in der Bundeswehr der Grundsatz: Leistung entsprechend den gestellten Anforderungen - weder dazwischen, dahinter noch daneben läßt die Bundeswehr gelten. Die Reduzierung der Standorte in den neuen Bundesländern und die bei der Aufschlüsselung zutage getretene Zwei- bis Dreifachbesetzung pro Dienststelle erfordern das Abspecken. Hier, wie überall in der freien Marktwirtschaft, zählt jetzt was der Einzelne kann und wofür er sich eignet. Nicht wenige glauben noch heute, sich im früheren wohlbehüteten Schoß der Armee sicher fühlen zu können. Doch wer mit einer Entlassung rechnen muß, wird es auf dem freien Arbeitsmarkt nicht minder schwer als andere haben. Nur fehlt einigen hierfür die erforderliche Zeit. Sich dann selbst ein eigene Existenz aufzubauen, nimmt einem keiner mehr ab. Die Verantwortung trägt jeder hierfür selbst. Deshalb sollte sich zurücklehnende und sorglose Haltung in ein Mühen um eine Perspektive schon jetzt ändern, ehe der Entlassungsbescheid ein böses Erwachen und Hilflosigkeit verursacht. Freie Presse vom 27. Oktober 1992: Namensweihe für Kaserne erschienen am 27.10.1992
Quelle: private Sammlung Stabsfeldwebel a.D.d.R. Iwan Steer, Marienberg |