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Inhalt:


Großteil der neuen Rekruten dient bereits freiwillig länger

Wartungsarbeiten werden jetzt an einem Standort erledigt

Soldatinnen bereuen Entscheidung nicht

Erzgebirgskaserne eröffnet neues Freizeitbüro

Grenadiere feiern Geburtstag

Abgeordneter optimistisch für Standort

Dienst- und Elternpflichten gehen Hand in Hand

Bundeswehr bietet Familien Netzwerk

Besuchern bleibt genug Raum für Träume in alter Kaserne

"Kontaktstelle unterstützt in Notfällen"

Entscheidung fällt am 27. Oktober

Bundeswehr bleibt Marienberg erhalten

Rüstungskontrolle in der Kaserne

Ziviler Wachdienst hütet bald Kaserne

Afghanistaneinsatz thematisiert

Soldaten bereiten sich auf Einsatz vor


wird fortgesetzt ...

 

Die Chronik des
Motorisierten Schützen-
regimentes 7 der Nationalen
Volksarmee kann nun auch in
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letzte Aktualisierung: 17.12.2014

 

   


Höhepunkte der
Standortkameradschaft Marienberg
und der Garnision Marienberg
im Spiegel der Presse


2011


Freie Presse vom 03. Januar 2011

Großteil der neuen Rekruten dient bereits freiwillig länger

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57 von 75 neuen Wehrpflichtigen wollen mehr als nur Grundwehrdienst ableisten

Marienberg. 75 Rekruten aus ganz Sachsen sind an ihrem ersten Tag als Soldat des Panzergrenadierbataillons 371 nochmals von einem Arzt auf ihre Wehrtauglichkeit untersucht worden und haben ihre Stuben bezogen. Am Dienstag erhalten sie Kleidung und Ausrüstung.

In der 5. Kompanie von Hauptmann Kevin Jannsen, dem Kompanie-Chef, werden die Neuen in den nächsten drei Monaten ihre Grundausbildung erhalten. Danach steht den Wehrpflichtigen noch eine Spezialausbildung bevor. Apropos Grundausbildung: Davon war am Montag noch wenig zu spüren. "Der erste Tag in der Kaserne ist fast nur Papierkram", fasste Hauptmann Jannsen das Geschehen zusammen.
    Freie Presse 03.01.2011

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Es begann mit der Registrierung und dem Ausfüllen von Formularen. Und für Soldaten immer wichtig: Chipkarten für die Verpflegung wurden ausgegeben - rote an die Wehrpflichtigen und grüne an die Zeitsoldaten.

14 Uhr war für das Ankommen der magische Zeitpunkt. Die meisten der künftigen Soldaten schafften das auch und kämpften sich durch den Schnee, trotz gelegentlicher Bahnausfälle und teilweise komplizierter Straßenverhältnisse. Kurz vor 15 Uhr fehlte nicht mal mehr eine Hand voll. Wer zum Beispiel auf dem Bahnhof in Zschopau "landete", wurde mit einem Sammeltaxi der Bundeswehr nach Marienberg gebracht.

Die sechs Monate Wehrdienst sind für die jungen Männer zumeist eine Übergangslösung für die Zeit zwischen der Schule und dem Einstieg in das Berufsleben. Mitunter auch zwischen Lehrzeitende und beruflichem Neueinstieg, weil sie vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden.

Bei Panzergrenadier Marcus Hartmann aus Pirna ist das so. Der 19-Jährige hat eine Schulausbildung zum Gestaltungsassistenten für Grafik und Design absolviert. Dass er zu den letzten Wehrpflichtigen gehört, stört ihn nicht:

"Mich ärgert das mit dem Wehrdienst überhaupt nicht. Ich wollte ja sowieso zur Bundeswehr gehen." Er möchte erst seinen Wehrdienst leisten und dann schauen, wie es beruflich weitergeht. Ähnlich verhält es sich bei Tommy Urban aus Freital. " Dienen bei der Bundeswehr wollte ich, weil es für mich zur Erziehung gehört und ein Stück Kultur ist", so der 21-Jährige. Die Hotel-Gesellschaft, bei der er zum Koch ausgebildet wurde, hat ihn nicht übernommen. Mit dem Wehrdienst geht es nun erst einmal weiter.

Hauptmann Jannsen hat auch nach Aussetzen der Wehrpflicht ab 1. Juli dieses Jahres keine Befürchtungen, dass dem Panzergrenadierbataillon die Spezialisten ausgehen: "Mittelfristig wird diese Entscheidung keine großen Auswirkungen haben. Die Masse der Soldaten dient bereits freiwillig länger. Die bundesweit erforderlichen 7500 freiwillig länger Dienenden sollten wir auch künftig gewinnen. Das dürfte in Marienberg kein Problem werden."

Ob die Erzgebirgskaserne in der Bundeswehr-Struktur künftig weiter eine Rolle spielt, ist offen. Oberst Gerd Kropf, Kommandeur der Panzerbrigade 37, rechnet mit einem Fortbestand der Garnisonen Frankenberg und Marienberg. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte auf eine Anfrage zu beiden Standorten am Rande einer Kommandeurstagung in Dresden Ende November versichert, dass die Bundeswehr "auch künftig in der Fläche vertreten sein wird".

erschienen am 03.01.2011   (Von Wilfried Saworski und Martina Brandenburg)
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Freie Presse vom 15. Februar 2011

Wartungsarbeiten werden jetzt an einem Standort erledigt

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Neue Werkhalle in der Erzgebirgskaserne in Marienberg ist am Dienstag ihrer Bestimmung übergeben worden

Freie Presse 15.02.2011

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    Marienberg. Rund 3,2 Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet. Die Mittel dafür stammen aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung.

Mit der Werkhalle, in der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unter anderem an Rad- und Kettenfahrzeugen vorgenommen werden, sollen sich die Bedingungen wesentlich verbessern. Ralf Linne, Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371, sprach von einem Top-Arbeitsbereich, der geschaffen wurde: "Das ist natürlich auch eine Motivation für die Soldaten." Und - quasi als Nebeneffekt - die Halle könnte auch für die eine oder andere Veranstaltung des Bataillons dienen.

35 bis 40 Soldaten werden dort arbeiten, nachdem das Personal in technischen Gruppen bislang auf verschiedene Standorte in der Kaserne aufgesplittet war, so Major Uwe Klöppel. Mit der Konzentration könne nun als ein Effekt ein gleicher Ausbildungsstand erreicht werden, und es könnten sich auch finanzielle Einsparmöglichkeiten ergeben.

Die Trupps hätten aufgrund der schlechten infrastrukturellen Situation in der Erzgebirgskaserne ihren Auftrag nur eingeschränkt wahrnehmen können, heißt es seitens der Wehrbereichsverwaltung Ost. Deshalb habe die Bundeswehr in Marienberg zwischen 2005 und Mitte vergangenen Jahres zwölf Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Seit 1991 habe die Wehrbereichsverwaltung für den Bundeswehrstandort für Infrastrukturmaßnahmen damit insgesamt rund 68 Millionen Euro aufgewendet.

Ausgeführt wurde der Bau vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Chemnitz (SIB). Auftraggeber war die Wehrbereichsverwaltung Ost. 23 Firmen waren mit den Arbeiten beauftragt, davon 22 aus Sachsen und die meisten aus der Region, bilanzierte am Dienstag SIB- Niederlassungsleiter Peter Voit bei der feierlichen Übergabe der Werkhalle.

Diese verfügt unter anderem über acht Arbeitsstände, darunter drei Arbeitsgruben, von denen eine mit einem Ölwechselstand versehen ist, einen unterirdischen Stahltank zur Aufnahme von Altöl sowie eine Kranbahn. Die Außenabmessungen des Baus betragen 57 mal 14,60 Meter. Ein eingeschossiger Anbau beherbergt unter anderem Dienst- und Lagerräume sowie ein Aufenthaltsraum. Peter Voit zufolge stehen jetzt nur noch wenige Restarbeiten an, die nach der Frostperiode erledigt werden können. Der Chemnitzer SIB- Niederlassungsleiter verwies darauf, dass der Bau der Werkhalle in Marienberg der einzige in Sachsen im Militärbereich war, der mit Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert wurde. "Wir würden uns freuen, wenn wir noch viele Aufträge für die Bundeswehr in Marienberg ausführen könnten", merkte er an.

Neu auf dem Gelände der Erzgebirgskaserne ist außerdem ein sogenannter Turmtrainer, in dem die Soldaten an einem Ausbildungsgerät die Arbeit im Schützenpanzer Marder trainieren können. Dieses Gebäude wurde im November vergangenen Jahres fertig gestellt.

erschienen am 15.02.2011   (Von Babette Zaumseil)
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Freie Presse vom 24. Februar 2011

Soldatinnen bereuen Entscheidung nicht

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Seit zehn Jahren dürfen Frauen in allen Waffengattungen der Bundeswehr dienen. Nadine Fischer und Kathleen Schmiedel sind fast von Anfang an dabei und arbeiten in der Erzgebirgskaserne in Marienberg.

Marienberg. Ihr Berufsweg könnte nicht ähnlicher sein: Beide Frauen lernten einen zivilen Beruf - Nadine Fischer aus Zwickau Verkäuferin, Kathleen Schmiedel aus Annaberg-Buchholz Zahnarzthelferin -, und beide ergriffen ihre Chance, als die Bundeswehr sich in allen Waffengattungen für Frauen öffnete. "Ich dachte mir, was Männer können, das kann ich auch", erzählt Nadine Fischer. Im Laufe der Zeit habe sie aber festgestellt, den körperlichen Anforderungen doch nicht wie ein Mann gewachsen zu sein: "Und ich will keine halben Sachen machen." Also wechselte sie in den Stab, ebenso wie Kathleen Schmiedel. Als Niederlagen sehen das beide ausdrücklich nicht, und sie sehen sich heute an der richtigen Stelle. Frauen könnten schließlich andere Dinge besser als Männer, seien etwa in vielem durchstrukturierter, meinen sie.

Kathleen Schmiedel arbeitet als IT-, Nadine Fischer als Personalfeldwebel - Bürojobs. Märsche und Übungen müssen die Zeitsoldatinnen dennoch absolvieren, und beide waren bereits in Afghanistan im Einsatz. Während Nadine Fischer auch dort ausschließlich ihrer Arbeit im Büro nachging, fuhr Kathleen Schmiedel außerdem noch mit auf Patrouille." Angst darf man in einer solchen Situation nicht haben. Ich würde eher sagen, Respekt vor der Aufgabe", sagt die Annaberg-Buchholzerin. Als Frau sei es nicht immer einfach in diesen Situationen, wenn die Patrouillen mehrere Tage unterwegs sind, etwa oft fließendes Wasser fehle. Aber die 31-Jährige hat eine ganz pragmatische Sicht auf die Dinge.

Der Zusammenhalt in der Truppe in Afghanistan sei etwas Besonderes gewesen, so Fischer. "Schlimm war aber die Entfernung zur Familie", so die 29-Jährige. Briefe, Internet und Telefongespräche mussten über die räumliche Distanz hinweghelfen. Apropos Familie: Beide Soldatinnen erzählen, dass ihre Angehörigen hinter ihnen stehen. Freundschaften seien keine Selbstläufer, sie müssten ganz bewusst gepflegt werden, sagt Nadine Fischer, die wochentags in der Erzgebirgskaserne lebt und nur am Wochenende nach Zwickau fährt. Auch eine Beziehung aufzubauen, sei schwierig. Kathleen Schmiedel ergänzt: "Ich denke aber, das geht Männern genauso."

Beide Frauen dienen seit September 2001 bei der Bundeswehr, beide sind Zeitsoldatinnen. Während Nadine Fischer noch eine Karriere als Berufssoldatin im Blick hat, steht für Kathleen Schmiedel in absehbarer Zeit die Rückkehr ins zivile Leben an. "Ich gehe nicht als Zahnarzthelferin zurück", ist sich die junge Frau sicher. Die Annabergerin kann sich eine Ausbildung zur Justizvollzugsbeamtin vorstellen, und sie weiß sich bei der Vorbereitung auf ihre zivile Berufskarriere dabei vom Berufsförderungsdienst der Bundeswehr unterstützt. Auch Nadine Fischer zieht es, falls sie aus der Bundeswehr ausscheiden sollte, nicht zurück in ihren alten Beruf als Verkäuferin: "Das wäre für mich unvorstellbar. Schließlich habe ich hier auch eine gewisse Führungsverantwortung getragen."Die Frage aller Fragen, ob sie denn alles noch einmal so machen würden, wie sie es getan haben, beantworten die beiden jungen Frauen eindeutig: "Wir haben alles richtig gemacht, und würden es wieder so tun."

erschienen am 24.02.2011   
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Freie Presse vom 08. April 2011

Erzgebirgskaserne eröffnet neues Freizeitbüro

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Fernseher, Spielekonsolen und Fahrräder - die Bundeswehr hat viel Geld investiert, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu empfehlen.

Marienberg. Mit einem Tischkicker-Spiel weihte Oberstleutnant Ralf Linne gestern das Freizeitbüro in der Erzgebirgskaserne ein. Das sind Räume, in denen die Soldaten ihre freien Stunden verbringen können. Für insgesamt 41.000 Euro wurden neue Unterhaltungselektronik und Innenausstattung angeschafft. Die meisten Gelder, rund 15.000 Euro, flossen in das Mobiliar. Jeweils rund 10.000 Euro wurden für Fernseher und Spielekonsolen sowie 16neue Fahrräder aufgebracht. Die Gelder stammen vom Bundesverteidigungsministerium. Zudem beteiligte sich die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung daran."Wir haben jetzt das modernste und am besten ausgestattete Freizeitbüro im Heer", verkündete Oberstleutnant Ralf Linne stolz.

Die Kaserne nimmt an einem Praxistest für die Modernisierung der Betreuung teil. Kommen das Freizeitbüro und seine Angebote gut an, wird das Konzept auch in anderen Kasernen umgesetzt.

Zuvor gab es laut Linne kein Angebot dieser Art am Standort. "So eine Einrichtung fehlte hier völlig", erklärte Linne. Die Menschen sollen auch in der Freizeit zusammengeführt, die Gemeinschaft verbessert werden. "Wenn die Soldaten die ganze Woche in der Kaserne verbringen, sollen sie auch etwas geboten bekommen", sagte der Oberstleutnant. Rund 65 Prozent der in Marienberg stationierten Frauen und Männer bleiben die Woche über in der Kaserne. Der Rest pendelt täglich nach Hause in die nähere Umgebung. Neben dem unterhaltenden Aspekt werde die Einrichtung auch dazu dienen, die Attraktivität der Bundeswehr zu steigern. "Viele Firmen unterbreiten ihren Mitarbeitern unterschiedliche Angebote, da muss die Bundeswehr mitziehen", erläuterte der Leiter des Freizeitbüros, Jürgen Brüchner.

Insgesamt stehen zwei Räume mit rund 200 Quadratmetern Fläche zur Verfügung. In der zweiten Etage des Mannschaftsheims befindet sich eine umfangreiche DVD-Auswahl, die aus einer Videotheksauflösung stammt. Zudem haben die Soldaten die Möglichkeit fernzusehen oder Dart zu spielen. Im Keller ist ein zweiter Raum eingerichtet worden. Dort befinden sich ein Billardtisch und verschiedene Spielekonsolen.

Bereits seit Februar steht das Freizeitbüro, das demnächst einen anderen Namen erhalten soll, offen. "Im Schnitt kommen 30 bis 50 Soldaten pro Tag ", berichtet Büchner. David Janus war gestern zum ersten Mal da. "Es ist wirklich schön geworden", stellte der freiwillig Wehrdienstleistende fest. Die Beteiligten hoffen nun, dass das Angebot angenommen wird. Als nächstes Projekt ist ein Eltern-Kind-Büro in Planung.

erschienen am 08.04.2011   
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Freie Presse vom 15. Mai 2011

Grenadiere feiern Geburtstag

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Erzgebirgskaserne der Bundeswehr in Marienberg hat Tor für Besucher geöffnet

Marienberg.  Die Panzergrenadierbrigade 37 mit dem Namen "Freistaat Sachsen" ist vor 20 Jahren gegründet worden. Der Geburtstag wurde am Samstag in Marienberg gefeiert. Dazu gehörte ein nicht nur eher spärlich besuchter Festappell auf dem Markt der Großen Kreisstadt, sondern auch der traditionelle Tag der offenen Tür in der Erzgebirgskaserne.

"Zwischen der Truppe und der Stadt besteht eine enge und fruchtbare Partnerschaft", sagte Bataillonskommandeur Ralf Linne. Gemeinsame Veranstaltungen wie diese würden das immer wieder unter Beweis stellen. Oberbürgermeister Thomas Wittig (Mandat CDU) konnte der Meinung nur beipflichten. Zugleich weiß er auch um die vielen Verbindungen und Funktionen, welche die Bundeswehr in Marienberg erfüllt. "Sie ist Ausbilder unserer jungen Leute sowie Arbeit- als auch Auftraggeber", betonte er.
    Freie Presse 15.05.2011

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So erlebt hat das André Mayer, der in Marienberg von 1997 bis 2001 bei der Truppe diente. Er nutzte den Tag der offenen Tür, um mit seiner Familie einen ehemaligen Kameraden zu besuchen. "Hier habe ich mich immer sehr wohlgefühlt. Wir sind in den Geschäften einkaufen gegangen und bei den Kulturveranstaltungen und mit anderen Angeboten in der Stadt verbrachten wir unsere Freizeit", erzählte der Crimmitschauer aus seinen Erinnerungen an die Garnisonsstadt.

"Was viele Marienberger nicht wissen: Die Bundeswehr bildet vor Ort eine wesentliche Stütze, die für den Katastrophenfall vorgehalten wird", ergänzte Bataillonskommandeur Linne. Damit meinte er eine 26 Mann starke Pionierkompanie, die in der Erzgebirgskaserne stationiert ist. Mit deren schwerer Technik könnte die Truppe gemeinsam mit den Feuerwehren, der Polizei, dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz - koordiniert von der zivilen Rettungsleitstelle - bei Hochwasser und anderen Katastrophen eine wichtige Stütze sein. Damit das auch in Zukunft so bleibt, warben sowohl Oberbürgermeister Wittig als auch der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich und der thüringische Innenminister Jörg Geipert für den Erhalt aller acht Standorte der Brigade in Sachsen und Thüringen. An diesen Standorten sind etwa 6000 Soldaten stationiert.

Christian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretär, griff das Thema in einer kurzen Ansprache auf. Ohne genauere Angaben über den künftigen Fortbestand der Bundeswehrstandorte zu treffen, räumte er aber ein: Im Rahmen der anstehenden Bundeswehrreform könnten auch Standorte in Sachsen und Thüringen geschlossen werden.

erschienen am 15.05.2011   (Von Jan Görner)
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Freie Presse vom 15. Juni 2011

Abgeordneter optimistisch für Standort

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Schneider: Exzellentes Verhältnis zu Bundeswehr

Marienberg.  Der CDU-Landtagsabgeordnete Günther Schneider ist optimistisch, was den Bundeswehrstandort Marienberg angeht. Bei einer Bürgersprechstunde im Haus Hanischallee der Sparkasse Mittleres Erzgebirge in Marienberg sprach er von einem exzellenten Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der Bundeswehr. Der Tag der Sachsen im Jahr 2006 in Marienberg etwa wäre ohne letztere wohl nicht möglich gewesen, konstatierte Günther Schneider.

Als negatives Beispiel für das Verhältnis Bundeswehr und Bevölkerung nannte Günther Schneider Wetzlar. Dort habe sich die Bevölkerung gegen die Erweiterung des Bundeswehrstandortes ausgesprochen. Die Bundeswehr sei auch kommunalpolitisch beschimpft worden: "Heute befindet sich dort kein Standort mehr.

"Bei der Feier anlässlich des 20. Geburtstages der Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen" sowie des Panzergrenadierbataillons 371 in Marienberg habe Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hervorragend für die Bundeswehr geworben. "Wir sind hier, glaube ich, ganz aufgestellt", meinte der Landtagsabgeordnete aus Grünhainichen. (bz)

erschienen am 15.06.2011   
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Freie Presse vom 09. Juli 2011

Dienst- und Elternpflichten gehen Hand in Hand

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Die Erzgebirgskaserne hat für ihre Soldaten und Zivilangestellten Anfang dieses Monats ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer eröffnet. Es soll helfen, Familie und Beruf besser vereinen zu können.

Marienberg.  Die ehemalige Fernschreibestelle im Stabsgebäude der Marienberger Kaserne hat angesichts moderner Kommunikationsmittel längst ausgedient. Seit Beginn des Monats haben die Räume eine neue Funktion: Sie beherbergen das Eltern-Kind-Arbeitszimmer. Darin können Soldaten und Zivilangestellte im Notfall arbeiten und gleichzeitig ihren Nachwuchs betreuen. Ein großer Schreibtisch mit Computerarbeitsplatz, Spielsachen, Wickeltisch, Bett und Sitzliege für Babys stehen bereit. Quasi der Vater des speziellen Zimmers ist Stabsfeldwebel Jürgen Brüchner, in Marienberg zuständig für Standortangelegenheiten.

"Es sind zwei Räume, die für Eltern eine große Hilfe sind, wenn der Partner unvorhergesehen ausfällt, Kindergarten oder Schule geschlossen oder wegen extremer Wetterlagen nicht erreichbar sind", erklärt Brüchner. Wie schnell so etwas passieren kann, weiß er selbst. Während des straffen Winters fielen Schulbusse aus, Brüchners Sohn stand plötzlich alleine da. "Ich musste ihn mit auf Arbeit nehmen." Der Elfjährige vertrieb sich die Zeit selbst. Doch bei Jüngeren sieht das anders aus. Anika Martin sieht das Eltern-Kind- Arbeitszimmer deshalb als enorme Stütze. Ihr anderthalbjähriger Sohn Paul fühlt sich dort pudelwohl. Am liebsten spielt er mit der Holzeisenbahn. Die Stabsunteroffizierin sieht noch mehr Potenzial im Raum. So könne sich ein Elternteil im Notfall um mehr als nur das eigene Kind kümmern. "Wir kennen uns untereinander, der eine ist für den anderen da." Tabu ist das Domizil nur, wenn ansteckende Krankheiten im Spiel sind.

Seit 2008 bemühten sich die Marienberger um das besondere Zimmer. Laut Brüchner geht das noch auf den früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zurück. "Die Idee resultierte aus dem Bestreben, die Bundeswehr als Arbeitgeber für Eltern attraktiver zu gestalten, ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern." Deshalb liefen ab 2008 Pilotprojekte in Leipzig und Dresden. In Marienberg wurde das Vorhaben eigenständig organisiert. Der Bund steuerte dazu 650 Euro bei.

erschienen am 09.07.2011   
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Freie Presse vom 05. September 2011

Marienberg: Bundeswehr bietet Familien Netzwerk

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Freie Presse 05.09.2011

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    Die Betreuungsstelle des Panzergrenadierbataillons 371 hat sich am Sonnabend in der Marienberger Stadthalle präsentiert. Dabei zeigten die beteiligten Institutionen den Besuchern ihre Möglichkeiten auf. Aufgrund des Einsatzgebietes werden die Marienberger Jäger beim nächsten Auftrag schlechter zu erreichen sein. Die Familienbetreuungsstelle ist dann der Anlaufpunkt, damit sie den Kopf für ihre Aufgaben frei haben. Neben dem Sozialdienst gehören die katholische und evangelische Arbeitsgemeinschaft Soldatenbetreuung, die Militärseelsorge und Truppenpsychologen dazu. (jag)

erschienen am 05.09.2011   
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Freie Presse vom 09. September 2011

Besuchern bleibt genug Raum für Träume in alter Kaserne

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Marienberg.  Das Haus in der Töpferstraße 3 in Marienberg kann zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag besichtigt werden. Vorher wurde es gründlich geputzt.

Es ist eine einmalige Gelegenheit, die sich den Marienbergern und ihren Gästen am Sonntag bietet: Das Gebäude der Altstadtkaserne in der Töpferstraße 3 kann zum Tag des offenen Denkmals von 10 bis 17 Uhr besucht werden. "Es ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass dort geöffnet ist, bevor die Bauarbeiten beginnen", sagt Claudia Peters. Die Sachgebietsleiterin für Stadtentwicklung und Tiefbau hat dabei die Pläne im Blick, mit deren Hilfe die beiden unter Denkmalschutz stehenden Häuser wieder auf Vordermann gebracht werden sollen.

"Es ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass dort geöffnet ist, bevor die Bauarbeiten beginnen."

Die Stadt will die Gebäude für 5,5 Millionen Euro sanieren und dann an die Stadtwerke Marienberg sowie das Deutsche Rote Kreuz Mittleres Erzgebirge verkaufen. Gefördert wird die Sanierung zu 100 Prozent von Bund und Land. Der Verkaufserlös fließt an den Freistaat. Die künftigen Käufer entwerfen derzeit ein Nutzungskonzept. So stellt sich das DRK unter anderem vor, behindertengerechte Wohnungen einzurichten beziehungsweise Tagesmütter anzusiedeln.

Doch zunächst einmal können sich die Besucher am Sonntag auf einer Etage und im Dachgeschoss des leeren Gebäudes Töpferstraße 3 umschauen und ihre Phantasie walten lassen. Wo passt vielleicht ein Büro hinein, wo eine Wohnung? Wie sah das alles aus, als es wirklich noch als Kaserne genutzt wurde? Haltepunkte finden Phantasie und/oder Erinnerung nur noch in den Duschen und Waschbecken, die noch nicht ausgebaut wurden.

Den Besuchern der Altstadtkaserne wird aber auch einiges an Information geboten. Am Eingang liegen für sie Handzettel bereit, auf denen die Lage der im 19. Jahrhundert erbauten Gebäude zu sehen ist, die sich einst auf dem Gelände befanden. Mehrere wurden bereits abgerissen und das Areal mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung aufgewertet. Zudem erwartet die Gäste eine Präsentation zur Geschichte der Altstadtkaserne auf Tafeln, erläutert Claudia Peters. Dort ist nachzuvollziehen, welche wechselvolle Geschichte sowohl das Militär in der Bergstadt als auch das Gelände an der Töpferstraße haben. Bis 2002 war die Bundeswehr noch dort, im vergangenen Jahr kaufte die Stadt das 1500 Quadratmeter große Areal für 25.000 Euro. Und am 31. August dieses Jahres übergab der Sächsische Innenminister Markus Ulbig dem Marienberger Oberbürgermeister Thomas Wittig den Förderbescheid für die Sanierung der beiden Gebäude. Somit ist jetzt ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte abgeschlossen, und alles scheint bereit für ein neues.

erschienen am 09.09.2011   (Von Babette Zaumseil)
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Freie Presse vom 17. September 2011

"Kontaktstelle unterstützt in Notfällen"

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Oberstleutnant Ralf Linne zur Spezifik des bevorstehenden vierten Einsatzes Marienberger Soldaten in Afghanistan

Marienberg.  In vier Monaten werden erneut Soldaten und Soldatinnen des Marienberger Panzergrenadierbataillons 371 nach Afghanistan abkommandiert - diesmal an Standorte in Kundus, Mazar-i-Sharif sowie Hazrat-e-Sultan. Bis März 2013 helfen rund 100 Bundeswehrangehörige innerhalb eines Ausbildungs- und Unterstützungsteams (OMLT) der afghanischen Armee bei ihrem Aufbau. Weitere 108 Soldaten kommen beim Schutz eines Wiederaufbauteams zum Einsatz. Martina Brandenburg sprach mit dem Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Ralf Linne, über die Spezifik des nunmehr vierten Einsatzes der Marienberger Truppe in Afghanistan.

Freie Presse: Was unterscheidet Ihre Mission von den bisherigen Einsätzen 2004, 2006 und 2009 in Kundus, Kabul und Faisabad?

Ralf Linne: Der Auftrag. Wir werden diesmal ein afghanisches Bataillon mit bis zu 800 Soldaten ausbilden. Das heißt: Wir vermitteln taktische Grundlagen, dazu Kenntnisse, wie beispielsweise Operationen geplant werden, zum Verhalten feindlicher Kräfte, zur Einsatzbereitschaft im Verbund, zu Logistik, Personalführung und Nachwuchsgewinnung. Dazu werden diesmal nicht ganze Kompanien verlegt, sondern nur einzelne Züge, vor allem jedoch Führungspersonal. Dabei erhalten wir Unterstützung von 15 bis 20 Spezialisten aus der gesamten Bundesrepublik. Diese verfügen über Wissen zur Ausbildung von Sanitätern, zur Koordinierung mit der Luftwaffe, elektronischer Kampfführung, aber auch Nachrichtenwesen und Wasseraufbereitung.

Ab März 2012 werden Soldaten aus der Erzgebirgskaserne zudem das Wiederaufbauteam in Kundus unterstützen?

Für drei Mal vier Monate wird ein Panzergrenadierzug aus jeweils einer von drei Kompanien den dort tätigen Vertretern von Nichtregierungsorganisationen zur Seite stehen. Wir wollen bei der Verwirklichung humanitärer Projekte für ein sicheres Umfeld sorgen.

Im Gegensatz zu bisherigen Einsätzen wird sich der Großteil der Soldaten oft in weniger geschütztem Terrain wie Feldlagern aufhalten. Das Risiko, verletzt oder gar getötet zu werden, ist damit sicher höher?

Viele Operationen mit den afghanischen Sicherheitskräften werden in der Fläche stattfinden. Mit dem Einsatz im Gelände steigt das Risiko zweifelsohne, wenngleich es bei Weitem nicht so hoch ist wie im Süden des Landes. Gefährlich sind insbesondere die gezielten, nicht vorhersehbaren Einzelanschläge der Taliban.

Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Zunächst mit der Basisausbildung in Marienberg und auf den Truppenübungsplätzen. Danach absolvieren wir noch in diesem Monat sowie im Dezember jeweils drei Wochen am Vereinte Nationen Ausbildungszentrum in Hammelburg sowie im US-amerikanischen Trainingszentrum Hohenfels, wo wir geschlossene Aktionen mit Teams anderer Länder üben und über die aktuelle Lage informiert werden.

Wochenlang in einem Feldlager, weniger gut ausgestattet als die bisherigen Standorte und in Kämpfe verwickelt - das dürfte bei manchem Soldaten an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gehen.

Zweifelsohne. Deshalb stellt bereits die Vorbereitung darauf sehr hohe Anforderungen an die Truppe. Abgesehen von der mentalen und körperlichen Fitness sowie dem Beherrschen der Waffe, der Sanitätsausbildung und dem Sprachlehrgang kommt vor allem dem Teambildungsprozess eine größere Bedeutung als bisher zu. Die Soldaten müssen mögliche Szenarien so verinnerlicht haben, dass sie in schwierigen Situationen routiniert handeln. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie sich bereits während der Ausbildung intensiv kennenlernen.

Psychisch dürften die Teilnehmer der Mission ebenso stärker gefordert sein. Inwieweit können Sie die Soldaten dagegen wappnen?

Für die meisten wird es nicht der erste Einsatz am Hindukusch sein. Dennoch kann es durchaus passieren, dass im Gelände mitunter wochenlang keine Leitung nach Hause geschaltet werden kann, was für den einen oder anderen problematisch wird. In diesen Situationen sind insbesondere die Führungskräfte gefragt, deren Sensibilisierung für persönliche Krisen bis zur Kompanieführung intensiver als bisher erfolgt. Neben den vor Ort befindlichen Militär-Psychologen und -Pfarrern gibt es zahlreiche psychologische Ersthelfer. Wegen der uns erwartenden Aufgaben haben wir deshalb mehr Teilnehmer als bisher dazu ausgebildet. Im Schnitt kommen nunmehr auf zehn Soldaten zwei, die über diese speziellen Kenntnisse verfügen und hoffentlich in den entsprechenden Situationen auch die richtige "Antenne" dafür haben.

Die Familienbetreuungsstelle ist der erste Anlaufpunkt für die Daheimgebliebenen, wenn der Informationsfluss stockt. Was vermag sie noch zu leisten?

Bei längeren Aufenthalten im Feld kann es öfter passieren, dass die Nachrichtenübermittlung nicht möglich ist. Deshalb ist die Kontaktstelle besonders wichtig, um Informationen zu beschaffen. Sie unterstützt auch die Angehörigen in Notsituationen, stellt Verbindung zum Sozialdienst der Bundeswehr, zum Soldatenhilfswerk oder zum Deutschen Bundeswehrverband her. Zudem werden einmal monatlich Veranstaltungen angeboten.

erschienen am 17.09.2011   
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Freie Presse vom 07. Oktober 2011

Erzgebirgskaserne - Entscheidung fällt am 27. Oktober

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Marienberg.  Die Entscheidung, ob die Erzgebirgskaserne in Marienberg im Zuge der Reform der Bundeswehr erhalten bleibt, fällt am 27. Oktober. Das sagte Oberbürgermeister Thomas Wittig (CDU) am Mittwochabend am Rande der Einwohnerversammlung in Zöblitz. "Es ist wirklich noch nichts durchgesickert", betonte Wittig und fügte hinzu: "Verteidigungsminister Thomas de Maizière wird erst an diesem Tag die Standorte bekannt geben." Die Bundeswehr wird momentan umgestaltet. Die Abschaffung der Wehrpflicht war dabei eine der ersten Maßnahmen. Damit sinkt die Zahl der Soldaten, einzelne Kasernen sollen daher geschlossen werden. Der Oberbürgermeister zeigte sich in Zöblitz jedoch zuversichtlich: "Ich bin guter Hoffnung. Allerdings sollte man sich nie sicher sein."

erschienen am 07.10.2011   
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Freie Presse vom 26. Oktober 2011

Bundeswehr bleibt Marienberg erhalten

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Erzgebirgskaserne ist Teil des Lebens in der Großen Kreisstadt, auch des wirtschaftlichen

Marienberg.  Zwar wird es Abstriche geben, aber der Bundeswehrstandort Marienberg ist gerettet und damit auch ein starker Wirtschaftsfaktor. Im Ergebnis der am Mittwoch bekannt gegebenen Bundeswehrreform bleiben in der Großen Kreisstadt künftig statt 970 noch 740 Dienstposten erhalten.

"Das war zu erwarten, schon wegen des Wegfalls der Wehrpflicht", sagte Oberbürgermeister Thomas Wittig. Ihn habe die Frage des Standorterhalts permanent beschäftigt, und nun sei ihm regelrecht ein Brocken vom Herzen gefallen. Einen Anteil daran, dass die Entscheidung so ausgefallen sei, hätten sicher auch die Marienberger, der Stadtrat, die Verwaltung und die Kommunen, die Patenschaftsverträge mit der Bundeswehr eingegangen seien: "Das alles trägt dazu bei, dass sich die Soldaten hier auch wohlfühlen."

Statt fünf wird es in der Erzgebirgskaserne künftig nur noch vier Kompanien geben. "Die fünfte, die Ausbildungs- und Unterstützungskompanie mit 188 Mitarbeitern, darunter 144 Rekruten, wird nach Frankenberg verlegt", berichtete Oberstleutnant Ralf Linne. Der Zeitpunkt dafür stehe jedoch noch nicht fest. Der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371 geht jedoch davon aus, dass dieser nicht vor Abschluss der nächsten Afghanistan-Mission im März 2013 liegen wird. Zu diesem Einsatz werden auch 15Offiziere und Feldwebel der fünften Kompanie abkommandiert.

Die Größe von 740 Dienstposten, von denen derzeit 60 auf Zivilangestellte in der Verwaltung, im Liegenschaftsmanagement und in der Küche entfallen, sei bereits Realität. Seit Aussetzen der Wehrpflicht habe die Erzgebirgskaserne einen drastischen Personalmangel verzeichnet. Die dreimonatige Grundausbildung erfolge nicht mehr in Marienberg, sondern in Bad Salzungen, Gera und Bad Frankenhausen. "Seit Juli kamen nicht einmal mehr 20 Rekruten nach ihrer Grundausbildung zu uns", legte der Bataillonskommandeur dar. "Unser Bedarf, die Personalstärke der Mannschaften aufrecht zu erhalten, liegt jedoch bei 30 bis 40 Soldaten pro Quartal. Jetzt geht es darum, Personal zu gewinnen und auch zu halten, vor allem im Bereich der Mannschaften."

Bei aller Erleichterung über die Entscheidung, die ihm wie sicher allen anderen Kommandeuren "schwer im Magen gelegen" habe, waren die Gedanken des Oberstleutnants auch bei denjenigen, die am Mittwoch keinen Grund zur Freude hatten: "Ich denke da an das in Frankenberg stationierte Fernmeldebataillon 701, für das die Auflösung verkündet wurde."

Freude herrschte am Mittwoch bei der Marienberger Physiotherapeutin Peggy Morgenstern. In ihrem Vier-Mann-Team hat sie gerade eine Neueinstellung vorgenommen, "und die hätte gewackelt, wenn der Standort weggefallen wäre". Etwa ein Fünftel ihres Umsatzes machten Behandlungen von Soldaten aus. Orthopädieschuhmachermeister Siegfried Haustein meinte zur Entscheidung: "Sehr gut." Auch er zählt Soldaten zu seinen Kunden, passt ihnen meist Einlagen an.

Das Freizeit- und Erlebnisbad "Aqua Marien" in Marienberg profitiert gleich doppelt vom Standort, listete Badleiter Rico Rother auf. So hält die Bundeswehr zweimal im Monat ihren Dienstsport dort ab und hat zu dem Zweck Schwimmbahnen gemietet. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist der Freizeitbereich. Einen Tarif für Bundeswehrangehörige gebe es nicht, aber das Freizeitbüro in der Kaserne erwerbe immer wieder Gutscheine, "bei denen wegen der abgegebenen Menge auch ein gewisser Rabatt gewährt wird". Gerade habe das Büro wieder 100 Gutscheine gekauft.

Es wäre der Todesstoß für die Stadt gewesen, wenn die Erzgebirgskaserne dicht gemacht hätte, meinte Susan Seerig. Die Verkaufsleiterin der Marienberger Bäckerei und Konditorei Lothar Melzer war erleichtert über die Entscheidung. Es habe schon so viele Einbußen an Kunden in der Stadt gegeben: "Es gibt keine Berufsschule mehr, und auch das Landratsamt fehlt." Das Unternehmen, in dem rund 60 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist selbst kein Lieferant mehr für die Bundeswehr. Der Grund, weshalb sich die Firma nicht mehr an Ausschreibungen beteiligt habe, sei die Forderung, auch andere Standorte mit zu beliefern. Dafür wäre der logistische Aufwand zu hoch gewesen. Dennoch profitiere die Bäckerei von der Bundeswehr: "Besonders im Kaufland haben wir viele Soldaten als Kunden. Dort hätten wir eine Standortaufgabe auch am deutlichsten gemerkt." Aber auch in der Innenstadt im Café seien oft Soldaten zu Gast, etwa wenn sie Besuch bekämen.

"Ich freue mich für unsere Firma und für die Marienberger. Das ist sehr, sehr erfreulich", war Volkmar Kreher erleichtert. Acht bis zehn Prozent des Umsatzes mache das Unternehmen bei der Bundeswehr, sagte der Geschäftsführer der Klempnerei, Sanitärtechnik- und Heizungstechnik GmbH (KSH) in Marienberg. Die Bundeswehr erwerbe beispielsweise Material bei dem Unternehmen. Die Firma sei auch selbst im Standort tätig. Zudem betreut die KSH Wohngebäude, in denen Soldaten höherer Dienstgrade leben. Die Häuser verwalte eine Firma für die Bundeswehr, und die Leistungen würden jährlich ausgeschrieben. Bei einem Wegzug der Bundeswehr wäre die Vermietungssituation in der Stadt gleich unsicherer geworden, sagte Kreher.

Der Wirtschaftsfaktor Bundeswehr ist in der Stadt kein unerheblicher: Knapp 1,6 Millionen Euro wurden 2010 für Leistungen von Bauarbeiten (520.000 Euro) über Verpflegung (360.000 Euro) bis zur Entsorgung (40.000 Euro) ausgegeben. Die Aufträge erhielten vorwiegend Firmen aus der Region beziehungsweise den neuen Bundesländern, so Frank Ringhof, Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums Dresden.

erschienen am 26.10.2011   (Von Babette Zaumseil und Martina Brandenburg)
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Freie Presse vom 29. Oktober 2011

Bundeswehr: Rüstungskontrolle in der Kaserne

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Marienberg.  Eine Ausbildungsinspektion hat diese Woche Offiziere und Unteroffiziere aus acht Nationen, darunter aus den USA, Südkorea und Georgien, in das Panzerbataillon 371 "Marienberger Jäger" geführt.
Dabei wurden die sicherheitspolitischen sowie völkerrechtlichen Rahmenbedingungen des Vertrages über konventionelle Streitkräfte in Europa unter die Lupe genommen.

Die Leitung der internationalen Rüstungskontrolle hatte das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr Geilenkirchen. Ziel war es, künftige Inspektoren auf ihre Aufgaben vorzubereiten.

Die Inspektion, teilte gestern Ralf Schaarschmidt von der Erzgebirgskaserne mit, habe mit positiven Erfahrungen geendet.

erschienen am 29.10.2011   
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Freie Presse vom 24. November 2011

Ziviler Wachdienst hütet bald Kaserne

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Während des nächsten Afghanistan-Einsatzes bewachen Zivilisten den Standort

Marienberg.  Immer weniger Soldaten bevölkern die Erzgebirgskaserne: Künftig fallen im Zuge der Bundeswehrreform 140 Stellen weg. Insgesamt 260 Soldaten werden zudem ab kommendem Jahr in Afghanistan eingesetzt. Aus diesem Grund bewachen erstmals Mitarbeiter einer Wachfirma den Standort.

Los geht es am 1. Dezember. Für etwa eineinhalb Jahre stellt die Security- und Facilitymanagement Dittmar GmbH den Wachdienst in der Kaserne - für den Standort eine Premiere, berichtet Pressesprecher Oberleutnant Ralf Schaarschmidt. In der Bundeswehr gibt es die zeitweise oder ständige Übertragung von Wachaufgaben bereits seit den 1970er-, 1980er-Jahren, sagt Carsten Dittmar, Geschäftsführer des Unternehmens aus der Nähe von Hannover. Er hat jüngst mit seinen künftig in Marienberg tätigen Mitarbeitern die Erzgebirgskaserne besucht. Sie sollten dabei die Gegebenheiten vor Ort kennenlernen, zudem folgen noch Schulungen.

Wie viele Mitarbeiter er in Marienberg einsetzt, sagt Carsten Dittmar nicht: Er ist - wie in anderen Fragen auch - zur Geheimhaltung verpflichtet.

Das gelte auch für seine Mitarbeiter während und nach ihrem Einsatz. Nur so viel verrät er: Die in Marienberg eingesetzten Wachleute kommen aus der Umgebung, und sie verfügten bereits über Erfahrungen im Bundeswehr- und Wachdienst. Zwar seien auch Frauen für einen solchen Einsatz geeignet, und er habe gute Erfahrungen mit Mitarbeiterinnen in diesem Bereich. Für diesen Einsatz in Marienberg hätten sich allerdings zu 98 Prozent Männer gemeldet.

Die Mitarbeiter sichern in den kommenden Monaten an sieben Tagen jeweils 24 Stunden die Bewachung der Erzgebirgskaserne ab: Dabei sichern sie Gebäude, gehen auf Streife und kontrollieren Fahrzeuge. Sie haben auch Weisungsbefugnis: Wer seinen Ausweis nicht zeigen mag, wird auch nicht hereingelassen. Aber es gebe immer auch eine Schnittstelle zur Bundeswehr, betont Carsten Dittmar. Bei der Auswahl der Mitarbeiter werde besonders Wert darauf gelegt, dass sie vom Gemüt her eher ruhig und angenehm sind: "Wir legen viel Wert auf Deeskalation." Wachhunde setzt die Firma auch ein, allerdings nicht in Marienberg: Das sei allgemein rückläufig, auch weil es für die Bundeswehr wegen der Unterbringung der Tiere eine teure Angelegenheit sei.

Der Wachdienst sei bundesweit ausgeschrieben worden, erläutert Ralf Schaarschmidt. Dies erledige das Bundeswehrdienstleistungszentrum. Die Security- und Facilitymanagement Dittmar GmbH ist sicherheitsüberprüft, erst dann darf sie überhaupt derartige Aufträge übernehmen, sagt Carsten Dittmar. Das von ihm im Jahr 2005 gegründete Unternehmen, das bundesweit arbeite, habe knapp 300 Mitarbeiter, etwa 200 davon würden im militärischen Bereich eingesetzt.

erschienen am 24.11.2011   (Von Babette Zaumseil)
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Freie Presse vom 30. November 2011

Afghanistaneinsatz thematisiert

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Marienberg.  Bei einem sicherheitspolitischen Abend in Marienberg haben die Neuausrichtung der Bundeswehr und der nächste Afghanistaneinsatz der Marienberger Jäger im Mittelpunkt gestanden. Mehr dazu lesen Sie in der Marienberger Ausgabe der "Freien Presse" vom Donnerstag.

erschienen am 30.11.2011   
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Freie Presse vom 01. Dezember 2011

Soldaten bereiten sich auf Einsatz vor

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Bei einem sicherheitspolitischen Abend haben die Neuausrichtung der Bundeswehr und der nächste Afghanistaneinsatz im Mittelpunkt gestanden.

Marienberg.  260 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 werden im kommenden Jahr den vierten Einsatz der Marienberger Jäger in Afghanistan bestreiten. Dort bilden sie zum einen ein afghanisches Bataillon aus, zum anderen stehen sie Nichtregierungsorganisationen zur Seite und sorgen bei der Verwirklichung humanitärer Projekte für ein sicheres Umfeld.

Ausbildung steht an

Der Einsatz sowie die Neugliederung der Bundeswehr standen am Dienstag im Mittelpunkt eines sicherheitspolitischen Abends, zu dem Bataillonskommandeur Oberstleutnant Ralf Linne in die Erzgebirgskaserne eingeladen hatte. Gekommen waren Vertreter der Stadt sowie von Kommunen, mit denen die Erzgebirgskaserne Patenschaften unterhält, von Feuerwehr, Forst, Politik und Polizei.

Bevor es für die Soldaten nach Afghanistan geht, befinden sie sich im "Einsatz vor dem Einsatz", sagte Linne. Das heißt, für sie findet eine Zeit intensiver Ausbildung statt, die bereits Mitte dieses Jahres angelaufen ist. Das geht von der Waffen- und Geräteausbildung über Krisenprävention und Sanitätsausbildung bis zur Ausbildung an den Fahrzeugen, die allein vier bis fünf Monate dauert.

Das alles findet nicht nur in Marienberg statt, sondern zum Beispiel auch in Hammelburg und Hohenfels. "Jeder Soldat ist jetzt unterwegs. Ich sehe die Truppe zum Abschiedsappell das letzte Mal vor 2013 zusammen", erläuterte Linne. Bis März 2013 läuft dieser vierte Einsatz der Marienberger Jäger in Afghanistan.

Zwar ist der Standort Marienberg bei der jüngsten Bundeswehrreform erhalten geblieben, doch auch er wird von der Neugliederung betroffen sein. So sinkt die Zahl der Dienstposten in der Erzgebirgskaserne von 970 auf 740. Der Bataillonskommandeur bedauerte in diesem Zusammenhang, dass der Stützpunkt der erst in den vergangenen zwei Jahren aufgebauten Pionierkompanie nach Gera verlegt wird. Derzeit sind dort insgesamt 27 Mann im Dienst. Einerseits lasse er einfach nicht gern Soldaten vom Standort ziehen, andererseits passe eine Pioniereinheit fachlich gut zu den Panzergrenadieren.

Keine Rekrutenausbildung mehr

In Marienberg werden zudem keine Rekruten mehr ausgebildet. Das Panzergrenadierbataillon wird deshalb über vier statt fünf Kompanien verfügen. Die noch existierende fünfte Kompanie ist laut Linne derzeit nur mit dem Stammpersonal besetzt. Es solle versucht werden, die Soldaten innerhalb des Verbandes zu versetzen. Er hoffe, dass die Umgliederung nicht während des Afghanistaneinsatzes passiere, meinte der Oberstleutnant. Ziel sei es, die Umstrukturierung der Bundeswehr insgesamt bis 2017 abzuschließen.

erschienen am 01.12.2011   (Von Babette Zaumseil)
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