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Inhalt:
Behördenschießen 1999
Frau Harzer zeigt es ihren Kollegen
Reitzenhainer Zöllner belegen dritten Platz
Bundeswehrverband gegen Polizeiaufgaben für Soldaten
wird fortgesetzt ...
Die Chronik des
Motorisierten Schützen-
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letzte Aktualisierung: 18.12.2014
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Höhepunkte der
Standortkameradschaft Marienberg
im Spiegel der Presse
1999
Freie Presse vom 1. August 1999
Frau Harzer zeigt es ihren Kollegen |
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Die Politesse trifft beim Behördenschießen der Marienberger Jäger 96 von 100 Ringen |
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MARIENBERG-GELOBTLAND (LE). Peitschende Schüsse, Uniformen verschiedener Farben und Schnittmuster,
Mitglieder von Schützenvereinen in ihrer Tracht und mittendrin Zivilisten - auf dem Schießplatz in Gelobtiand fand
gestern das nun schon zehnte Behördernschießen statt. Erneut waren Bundesinstitutionen, Behörden, Vereine und
Unternehmen der Einladung des Kommandeurs des Marienberger Jägerbataillons, Oberstleutnant Michael Uhrig, gefolgt,
um die Besten im Umgang mit Pistole und Gewehr zu ermitteln.
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
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Insgesamt wurden mehr als 200 Teilnehmer in fast 50 Mannschaften erwartet. Unter den Schützen, die sich schon gestern
früh auf den Weg nach Gelobtland gemacht hatten, war auch der Vorsitzende des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes,
Wolfgang Jasper. Mit dem Ergebnis beim Pistolenschießen sei er ganz zufrieden gewesen, sagte er. "42 von 50 Ringen getroffen",
berichtete er stolz. Allerdings habe es mit dem Gewehr nicht so gut ausgesehen, gestand er. „Aber es würde ja auch schlecht
aussehen, wenn das DRK mit guten Schießergebnissen aufwartet”, schmunzelte Jasper.
Im Festzeit herrschte Frühstücksatmosphäre und wenige Meter weiter war das erste Schießen mit dem neuen Gewehr G36 angesetzt.
Die moderne Waffe, die erst seit dem vergangenen Jahr zur Ausrüstung der Marienberger Jäger gehört, ist mit einem optischen
und einem Lichtreflexvisier ausgestattet. Bei letzterem markiert ein roter Lichtpunkt das Ziel, das Treffen wird damit ein
wenig einfacher. Mit vollem Magazin wiegt das Gewehr dabei nur etwas mehr als vier Kilogramm, deutlich weniger als das
Vorgängermodeil G3. |
Auch der Vorsitzende der Marienberger Kameradschaft ehemaliger Soldaten im Deutschen Bundeswehrverband, Werner Heye, schoss
gestern mit einer solchen Waffe. Drei weitere Ehemalige durften ebenfalls ihre Treffsicherheit testen. Mit den Ergebnissen gab
sich die Mannschaft allerdings weniger zufrieden. Geschossen werden musste mit dem dreifach vergrößernden optischen Visier
auf 200 Meter Entfernung — und da gab es offensichtlich Probleme.
Die Schießbahnen für Gewehr, Maschinengewehr sowie Maschinenpistole waren nur mit dem Auto zu erreichen. Alle Schützen wurden
deshalb mit VW-Bussen vom Gelände an der Kommandantur zu den Schießbahnen gefahren. Der Chauffeur des Busses gab sich bei
der Uberfahrt noch bedeckt. Sicher sei das Schießen eine gute Sache, aber er gebe keine Interviews. „Da müssen Sie schon
meinen Vorgesetzten fragen”, sagte er bestimmt.
Während auf der Bahn für das Maschinengewehr gerade eine Mannschaft des Chemnitzer Polizeipräsidiums schoss, versuchte sich
wenige Meter weiter das Team der Marienberger Stadtverwaltung mit dem Gewehr G3. Politesse Ute Harzer, die Falschparkern
eigentlich eher mit Block und Kuli bewaffnet bekannt sein dürfte, zeigte es dabei ihren männlichen Kollegen aus dem Rathaus.
Die Ordnungshüterin traf insgesamt 96 von 100 möglichen Ringen. Mit diesem Top-Ergebnis stand die Politesse einsam an der Spitze.
Die Leistung musste auch Ralf Unglaube anerkennen. „Toll gemacht”, sagte er, als er zum Schießstand ging. Sein eigenes Ergebniswar
eher bescheiden — er traf lediglich 51 Ringe. Wenig später hastete der Stadtbedienstete zum Pistolenschießstand „Ich suche meine
Fototasche”, rief er hastig. Die hatte aber schon jemand im Kommandozeit als Fundsache abgegeben.
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Freie Presse vom 1. August 1999
Reitzenhainer Zöllner belegen dritten Platz |
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Olbernhauer Rathausmitarbeiter waren beim Behördenschießen weniger erfolgreich |
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MARIENBERG (LE). Das Zollkommissariat Reitzenhain sicherte sich beim Behördenschießen des Marienberger
Jägerbataillons in der Kategorie Waffenträger den dritten Platz. Noch treffsicherer waren nur die Beamten von der Polizeidirektion
Aue und vom Polizeipräsidium Chemnitz, die den Wettbewerb gewannen. Zugleich waren die Reitzenhainer die beste Mannschaft
aus dem Mittleren Erzgebirgskreis.
Platz vier der Gesamtwertungbelegte bei den Zivilisten das Quartett vom Marienberger Jagdverbund. Sybille Ullmann von der
Filiale der Deutschen Bank Marienberg wurde dagegen für die herausragendste Schießleistung geehrt. Sie hatte es mit dem
Gewehr auf 42 und mit der Pistole auf 27 von jeweils 50 Ringen gebracht.
Zur Siegerehrung am Dienstag Abend dankte der Kommandeur der Marienberger Jäger, Oberstleutnant Michael Uhrig, allen
Teilnehmern für deren Bereitschaft. Allerdings sei das volle Festzelt offenbar wohl eher auf die Geheimhaltung der
Sieger zurückzuführen, scherzte er. In der Einzelwertung war bei den Waffenträgern Günther Uhlig vom Zollkommissariat
Reitzenhain mit 82 von 100 möglichen Ringen der beste Schütze aus dem Mittleren Erzgebirgskreis. In der Gesamtwertung von
allen Teilnehmer belegte er den achten Platz. |
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!)
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Außerhalb der offiziellen Wertung wurden die Vergleiche im Schießen mit Maschinengewehr, der Maschinenpistole und G3-Gewehr
veranstaltet. Ullrich Reimann von der Stadtverwaltung Olbernhau brachte es dabei mit 27 Ringen beim Maschinengewehr immerhin
auf den dritten Platz.
Plazierungen der Mannschaften aus dem Mittleren Erzgebirgskreis
Waffenträger:
3. Platz: Zollkommisariat Reitzenhain
10. Platz: 3. Kompanie Jägerbataillon
12. Platz: 6. Kompanie
14. Platz: Polizeirevier Marienberg
16. Platz: 2. Kornpanie
17. Platz: 4. Kompanie
27. Platz: 1. Kompanie Jägerbataillon
Nichtwaffenträger:
4. Platz: Jagdverbund Marienberg
20. Platz: Kameradschaft ehemaliger Soldaten
21. Platz: Landratsamt Marienberg
28. Platz: Forstamt Marienberg
32. Platz: Stadtverwaltung Marienberg
33. Platz: Deutsche Bank Marienberg
34. Platz: Landratsamt II
38. Platz: Sparkasse Mittleres Erzgebirge
40. Platz: Stadtverwaltung Zschopau
42. Platz: Gebirgsjäger-Kameradschaft Marienberg
45. Platz: Marienberger Carnevalsverein
46. Platz: Carnevalsverein lI
47. Platz: Stadtverwaltung Olbernhau
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Scherzhafte Kritik vom Kommandeur der Marienberger Jäger, Oberstleutnant Michael Uhrig, mußte sich beim
Behördenschießen Landratsamtssprecherin Mirella Fritzsch anhören. Sie hatte sich nämlich in zwei verschiedene Mannschaften
gemogelt. Einmal schoss sie mit dem Team des Marienberger Schützenvereins, das zweite Mal mit ihren Kollegen vom Landratsamt.
"Diese Doppelbelastung hat Frau Fritzsch offenbar davon abgehalten, ganz vorn zu landen", sagte Uhrig schmunzelnd. In Zukunft,
so Uhrig, würde er sich freuen, wenn Frau Fritzsch nur noch in einer Mannschaft antrete. |
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Freie Presse vom 9. Oktober 1999
Bundeswehrverband gegen Polizeiaufgaben für Soldaten |
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Kritik an Forderung des Ex-Verteidigungsministers |
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BERLIN (afp). Die aus der CDU geforderte Ubernahme von Polizeiaufgaben durch Soldaten ist auf breite Ablehnung gestoßen.
Neben dem Bundeswehrverband kritisierten auch die Regierung und die FDP gestern den entsprechenden Vorstoß von Ex-Verteidigungsminister
Rupert Scholz (CDU). Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye wies die Forderungen als abwegig zurück. SPD-Verteidigungsexperte
Manfred Opel sprach von einem völlig falschen Weg. |
(Zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild mit linker Maustaste klicken!) |
Die Bundeswehr dürfe nicht "zur Ersatzpolizei verkommen und als mögliche
Folge ihre eigentlichen Aufgaben vernachlässigen". Scholz hatte gefordert, die Bundeswehr wegen "veränderter Gefahrenpotenziale"
an den Grenzen und zur Terrorismusbekämpfung im Inland einzusetzen. Er verwies auf die mögliche "Gefahr gewaltsamer kollektiver
Immigrationen" oder "Staatsterrorismus". |
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, sagte: "Die Grenzen zwischen den zuständigen Organen für die äußere und
innere Sicherheit dürfen sich nicht verwischen."
Vor allem müsse vermieden werden, dass Soldaten ohne die erforderliche Ausbildung
möglicherweise als billige Hilfskräfte bei Polizei und Grenzschutz eingesetzt würden. Hier liege nicht Aufgabe und Zweckbestimmung
der Bundeswehr. Natürlich werde da, wo etwa Grenzschutz und Polizei mit einer terroristischen Bedrohung nicht fertig würden,
Amtshilfe geleistet. Sie sollte aber die Ausnahme bleiben.
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jörg van Essen, nannte es unverantwortlich,
der Bundeswehr angesichts der immer neuen finanziellen Belastungen des Verteidigungshaushaltes weitere Aufgaben übertragen zu wollen.
Defizite in der Grenzsicherung seien nicht von der Bundeswehr, sondern vom Bundesgrenzschutz zulösen. Opel erklärte, es habe noch
nicht einmal annähernd eine Situation gegeben, die die Polizei der Länder und des Bundes überfordert und einen Bundeswehreinsatz
nötig gemacht hätten. Das Gegenteil sei richtig: Diese Gefährdungen hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert.
Quelle: private Sammlung Stabsfeldwebel a.D.d.R. Iwan Steer, Marienberg
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